Eine Marathonveranstaltung, bei der ein Preisgeld für die Sieger in der Höhe von 50.000 US-Dollar ausgeschüttet wurde, muss sich mit Korruptionsvorwürfen auseinandersetzen.
Konkret handelt es sich dabei um den Lagos City Marathon in Nigeria. Dieser zählt zu den bekanntesten Marathonläufen in Afrika. Grund dafür sind die unglaublich hohen Prämien, die in etwa ähnlich sind, wie bei weltbekannten Marathons in Berlin oder Paris.
Hohes Preisgeld trotz niedrigem Niveau
Diesen Marathon gewannen vergangenes Wochenende die Äthiopier Sintayehu Legese und Dinke Meseret. Angesichts der hohen Siegprämien war es doch sehr überraschend, das eher mittelmäßige Zeiten von 2:17:27 Stunden bei den Herren bzw. 2:47:58 Stunden bei den Damen für den Tagessieg und die damit verbundene Siegprämie reichten. Ebenfalls alles andere als beeindruckend war die Anzahl der Marathonfinisher, die knapp unter 1.000 Personen lag. Das heißt, weder das Teilnehmerfeld noch die Qualität an der Spitze zeugen von einem international hochklassigen Marathon.
Freunde und Bekannte tauchten plötzlich in den Ergebnislisten ganz vorne auf
Doch Schlagzeilen machte der Marathon nun trotzdem. Denn das Magazin "The Guardian" berichtet über Korruptionsvorwürfe. Eine Läuferin, die ebenfalls für ihre Platzierung ein Preisgeld kassieren hätte müssen, rutschte in der Ergebnislisten nach hinten, sodass die Veranstalter einer Auszahlung der Prämien umgehen können. Laut "RunAustria" handelt es sich dabei um die Viertplatzierte Deborah Pam, die nach 2:52.59 Stunden finishte. Sie gab zum Interview an, das von den Veranstalter in der Ergebnisliste des Marathons Namen von Verwandten und Freunden der Organisatoren vor ihr gelistet wurden. Tatsächlich sollen diese aber nur am 10-Kilometerlauf teilgenommen haben. Zwei weitere Athletinnen, die den Marathon auf Platz 6 und 7 beendeten, wurden gar von den Ergebnislisten gestrichen. Diese legten ebenfalls Protest ein.
Eine kuriose Randnotiz dazu: Deborah Pam gewann erst vor zwei Monaten einen Antikorruptions-Halbmarathon in Abuja.
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