Am 21. September 2016 kam es zu einer Revolution im Fußball. An diesem Tag fand im niederländischen Pokal die Begegnung zwischen Ajax Amsterdam und Willem II Tilburg statt.

In einer Szene der Begegnung zeigte Schiedsrichter Danny Makkelie dem Tilburger Verteidiger Anouar Kali wegen eines Fouls die gelbe Karte. Allerdings überprüfte der Videoschiedsrichter Pol van Boekel die Aktion nochmals und empfahl, Kali die rote Karte zu zeigen. Makkelie schloss sich dieser Empfehlung an und verwies Kali des Platzes. Dies war das erste Mal, dass in einem Pflichtspiel eine Entscheidung des Schiedsrichters nach Überprüfung durch den Video Assistant Referee (VAR) korrigiert wurde.

Bald auch in der Champions League

Inzwischen wurde der Videoschiedsrichter in der deutschen Bundesliga, der spanischen Primera División, der italienischen Serie A und der französischen Ligue 1 eingeführt und kam unter anderem bei der Weltmeisterschaft 2018 in Russland zum Einsatz. In der Champions League sollte er zunächst erst in der Saison 2019/2020 eingeführt werden, allerdings wurde beschlossen, dass dies schon in der K.o.-Phase der Spielzeit 2018/2019, also im Februar 2019, geschehen soll. Im Sommer 2019 zieht schließlich die englische Premier League als letzte der großen nationalen Ligen Europas nach.

40 Fehlentscheidungen

Auch wenn der Videoschiedsrichter inzwischen zu einer festen Institution im Fußball geworden ist, genießt er dennoch keinen uneingeschränkten Zuspruch. Zunächst einmal stößt es vielen Beobachtern generell sauer auf, dass das Spiel zuweilen für längere Zeit unterbrochen wird, wenn der Schiedsrichter eine bestimmte Szene auf dem Monitor am Spielfeldrand überprüfen muss. Das geht zu Lasten des Spielflusses und kann negative Emotionen auslösen, wenn danach beispielsweise ein Tor wieder zurückgenommen wird. Zudem findet eine Debatte darüber statt, ob der VAR tatsächlich mehr Gerechtigkeit in den Fußball bringt, was ja der Grund für seine Existenz ist. So kam es in der deutschen Bundesliga in der Saison 2017/2018 zu 40 Fehlentscheidungen in Sachen Abseits, weil das VAR-System keine kalibrierten Linien hatte. Das sind präzise Linien, die virtuell auf das Spielfeld gelegt werden und es dem Videoschiedsrichter vereinfachen, eine eventuelle Abseitsposition zu erkennen.

Videoschiedsrichter darf nicht immer eingreifen

Erst mit der Spielzeit 2018/2019 wurden die kalibrierten Linien in der obersten deutschen Spielklasse eingeführt. Zudem herrscht ab und an Unklarheit, welche Szenen der VAR überprüfen kann. Als beispielsweise der Franzose Antoine Griezmann im WM-Finale 2018 gegen Kroatien mit einer Schwalbe einen Freistoß in Tornähe herausholte, hatte der Videoschiedsrichter nicht das Recht, die Entscheidung des Schiedsrichters in Zweifel zu ziehen. Schließlich darf der VAR nur Tore, Elfmeter und Platzverweise prüfen. Und auch wenn das französische 1:0, das aus dem Freistoß resultierte, regelwidrig war, ist dem VAR kein Vorwurf zu machen.


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