Weit über 40.000 Läufer beendeten am 7. Oktober 2018 erfolgreich den Bank of America Chicago Marathon.
Damit hat sich die US-Veranstaltung, die das IAAF Gold Label trägt, auch dieses Jahr als eine der größten Marathonveranstaltungen auf unserem Planeten etabliert.
Schnelle Strecke
Auf ähnlich hohe Teilnehmerfelder kommen nur die Marathons in New York, Boston, Paris, Berlin und Tokio. Doch nicht nur die Größe des Feldes kann sich sehen lassen, sondern auch die Qualität der Spitze. Denn die Sieger laufen meist Zeiten sehr nahe am Marathon-Weltrekord.
Die Hoffnung auf einen Heimsieg und Rekordzeiten
Besonders gespannt war das Publikum auf die Entscheidung bei den Herren. Denn da sorgte im Vorjahr Lokalmatador Galen Rupp für eine Sensation, als er sich völlig überraschend gegen die stärker eingeschätzte Konkurrenz aus Afrika durchsetzte. Gegen einen erneuten Heimsieg hätten die Zuschauer auch 2018 nichts gehabt. Allerdings stand ihm niemand geringerer als sein ehemaliger Trainingskollege und Leichathletik-Legende Mo Farah aus Großbritannien gegenüber. Für Farah stand vor allem eine Verbesserung des Europarekordes im Mittelpunkt. Den hält der Norweger Sondre Moen mit 2:05:48 Stunden, aufgestellt im Dezember des letzten Jahres.
Das Starterfeld führte aber der Ähtiopier Mosinet Gremew an. Er gewann Anfang des Jahres den Dubai Marathon mit persönlicher Bestzeit und einem neuen Kursrekord von 2:04:00 Stunden.
Mo Farah läuft Europarekord
Für Mo Farah sollte an diesem Tag alles nach Plan laufen. Mit einer großen Spitzengruppe absolvierte er die erste Marathonhälfte in 63:06 Minuten. Doch Farah hatte im Gegenteil zu Galen Rupp noch große Reserven. Der Brite erhöhte mit Fortdauer des Rennens sogar das Tempo und lief nach 2:05:11 Stunden über die Ziellinie. Damit verbesserte er den Europarekord des Norwegers Moen um 37 Sekunden. Ebenfalls unter 2:06 Stunden blieben der Äthiopier Mosinet Gremew Bayih (2:05:24 h), der Japaner Suguru Osaka (2:05:50 h) und der Kenianer Kenneth Kipkemoi (2:05:57). Die Top 4 liefen allesamt einen Negativ Split, also die zweite Marathonhälfte schneller als die erste.
Lokalmatador Galen Rupp musste sich nach 2:06:21 Stunden mit Rang 5 begnügen.
Wieder mit Tempomachern
Bei den Damen hofften die Organisatoren wieder auf eine absolute Weltklassezeit, die im Vorjahr der Äthiopierin Tirunesh Dibaba mit 2:18:31 Stunden gelang. Dafür hatte u.a. Roza Dereje das Potential. Die Äthiopierin gewann ebenfalls im Jänner den Dubai-Marathon (2:19:17 Stunden). Auch die Vorjahresdritte Lokalmatadorin Jordan Hasay (PB 2:20:57 h) stand am Start. Erstmals seit 2014 wurden in Chicago auch wieder Tempomacher eingesetzt.
Außenseiterin mit Weltklassezeit
Die Hoffnungen der Veranstalter auf eine Spitzen-Zeit bei den Damen erfüllten sich. Verantwortlich dafür war mit Brigid Kosgei allerdings eine Außenseiterin. Die Kenianerin gewann mit ähnlicher Strategie wie Mo Farah. Auch sie konnte in der Schlussphase des Rennens das Tempo stark steigern. Nach 1:10:09 Stunden über die Halbmarathondistanz, lief Kosgei die zweite Hälfte um über eineinhalb Minuten schneller. Mit 2:18:35 Stunden blieb sie nur hauchdünn über der Siegerzeit aus dem Vorjahr. Favoritin Dereje belegte mit 2:21:18 Stunden Rang 2. Die ehemalige Halbmarathon-Weltrekordhalterin Florence Kiplagat (Kenia) musste sich mit Rang 5 begnügen.
Ergebnisse / Results Chicago Marathon2018 - Top 10 Herren
Rang | Name | Zeit |
---|---|---|
1 | Mo Farah | 02:05:11 |
2 | Mosinet Geremew Bayih | 02:05:24 |
3 | Suguru Osaka | 02:05:50 |
4 | Kenneth Kipkemoi | 02:05:57 |
5 | Galen Rupp | 02:06:21 |
6 | Geoffrey Kirui | 02:06:45 |
7 | Abel Kirui | 02:07:52 |
8 | Taku Fujimoto | 02:07:57 |
9 | Bedan Karoki | 02:07:59 |
10 | Birhanu Legese | 02:08:41 |
Ergebnisse / Results Chicago Marathon 2018 - Top 10 Damen
Rang | Name | Zeit |
---|---|---|
1 | Brigid Kosgei | 02:18.35 |
2 | Roza Dereje | 02:21:18 |
3 | Shure Demise | 02:22:15 |
4 | Florence Kiplagat | 02:26:08 |
5 | Veronicah Nyaruai | 02:31:34 |
6 | Sarah Crouch | 02:32:37 |
7 | Taylor Ward | 02:32:42 |
8 | Kate Landau | 02:33:26 |
9 | Melanie Myrand | 02:34:08 |
10 | Marci Klimek | 02:34:53 |
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