Der Marathonlauf ist die Königsdisziplin des Laufsports. Keine andere Laufdistanz sorgt für derart viele Emotionen und legendäre Geschichten wie der Marathon.
Offiziell wurde im Jahr 1896 erstmals ein Marathonlauf ausgetragen. Damals bei den ersten Olympischen Sommerspielen der Neuzeit in Athen.
Der erste Marathon hatte eine Streckenlänge von 40 Kilometern. Die bis heute offizielle Distanz von 42,195 Kilometer fand der Marathon erst 1908 bei den Olympischen Spielen in London, ehe 13 Jahre später der internationale Verband für Leichtathletik diese Distanz auch als die offizielle Streckenlänge für den Marathonlauf festlegte.
Die Jagd nach dem Marathon-Weltrekord
Seitdem schrieb der Marathon viele spektakuläre Geschichten. Vor allem das Streben nach der stetigen Verbesserung des Marathon-Weltrekordes macht diese Disziplin so spannend. Zwischen 2003 und 2018 wurde in Berlin der Marathon-Weltrekord bei den Herren sieben Mal verbessert. 2003 lief der Kenianer Paul Tergat mit 2:04:55 Stunden als erster Mensch der Welt den Marathon in unter 2:05 Stunden. 15 Jahre später war es Landsmann Eliud Kipchoge, der mit 2:01:39 Stunden als erster Läufer unter 2:02 Stunden blieb.
Kipchoge auf den Spuren von Bikila und Cierpinski
Wettet man mit dem Neobet Bonus auf den nächsten Marathon-Olympiasieger, dann führt momentan kein Weg am aktuellen Weltrekordhalter Eliud Kipchoge vorbei. Der Marathon-Seriensieger gewann bei den Olympischen Spielen 2016 in Rio de Janeiro Olympia-Gold und könnte bald der dritte Läufer sein, der sich Doppel-Olympiasieger im Marathonlauf nennen darf. Bisher gelang dies nur „Barfußläufer“ Abebe Bikila (1960 und 1964) und dem Deutschen Sensationsläufer Waldemar Cierpinski, der 1976 und 1980 die Marathonläufe in Montreal und Moskau dominierte.
Siegesserie
Nachdem Eliud Kipchoge im Jahr 2019 in Wien als erster Mensch der Welt mit 1:59:40 Stunden die 42,195 Kilometer in unter zwei Stunden lief (unter nicht rekordtauglichen Bedingungen), dachte man gar, dass der der Kenianer unschlagbar sei. Immerhin gewann er bis zu diesem Zeitpunkt 11 seiner 12 offiziell bestrittenen Marathon-Rennen. Nur im Jahr 2013 musste sich Kipchoge seinem Teamkollegen Wilson Kipsang geschlagen geben, als der damals mit 2:03:23 Stunden zum Weltrekord lief.
Auch der große Eliud Kipchoge ist nicht unbesiegbar
Doch im Jahr 2020 fand Kipchoges Serie von 10 Marathon-Siegen in Folge ein bitteres Ende, als er beim Elite-Marathon in London mit Platz 8 erstmals nicht das Marathon-Podest erreichte. Kipchoge scheint als doch nicht ganz unschlagbar zu sein. Zumal die Konkurrenz im Marathonlauf kräftig aufholt. Da wäre etwa der Äthiopier Shura Kitata, der beim London-Marathon 2020 völlig überraschend zum Sieg lief. Auch Kenenisa Bekele hat mit Kipchoge noch eine Rechnung offen. Der ehemalige Weltrekordhalter über die 10.000 Meter und 5.000 Meter verpasste beim Berlin-Marathon 2019 den offiziellen Marathon-Weltrekord von Kipchoge um nur zwei Sekunden und hat derzeit das größte Potential, Kipchoges Weltrekord zu brechen. Größtes Manko von Bekele sind allerdings regelmäßige Verletzungsprobleme.
Halbmarathon-Läufer mit großem Potential
Riesiges Potential bei den Herren kommt von der halben Marathondistanz. Erst im Dezember 2020 blieben vier Läufer beim Valencia-Halbmarathon unter 58 Minuten. Damit wurde der erst im Jahr 2019 aufgestellte Halbmarathon-Weltrekord von Geoffrey Kamworor (58:01 Minuten) verbessert. Bis zu Kamworors Rekordlauf hatten sich neun Jahre lang die Athleten die Zähne am Weltrekord von Zersenay Tadese (Eritrea) ausgebissen, der von 2010 bis 2019 mit 58:23 Minuten den Halbmarathon-Weltrekord hielt.
Nun haben Kibiwott Kandie (57:32 Minuten / Kenia), Jacob Kiplimo (57:37 Minuten / Uganda), Rhonex Kipruto (57:49 Minuten / Kenia) und Alexander Mutiso (57:59 Minuten / Kenia) allesamt ihre Ambitionen unterstrichen, auch im Marathon neue Rekorde aufzustellen. Die fünf schnellsten Marathon-Zeiten im Jahr 2020 wurden übrigens auch allesamt in Valencia gelaufen. Bei einen der wenigen Elite-Marathons des Jahres gewann im Dezember Evans Chebet (Kenia) in 2:03:00 Stunden.
Marathon-Weltbestenliste: Die schnellsten Marathonläufer 2020
- Evans Chebet (Kenia) – 2:03:00 Stunden in Valencia
- Lawrence Cherono (Kenia) – 2:03:04 Stunden in Valencia
- Birhanu Legese (Äthiopien) – 2:03:16 Stunden in Valencia
- Amos Kipruot (Kenia) – 2:03:33 Stunden in Valencia
- Reuben Kerio (Kenia) – 2:04:12 Stunden in Valencia
Und bei den Frauen?
Auch bei den Damen gibt es eine Läuferin, die derzeit als „nahezu“ unbesiegbar gilt. Brigid Kosgei schrieb sich am 13. Oktober 2019 in die Marathon-Geschichtsbücher. Die Kenianerin lief damals völlig überraschend in Chicago zum Marathon-Weltrekord. Mit 2:14:04 Stunden pulverisierte sie den 16 Jahre alten Rekord der Britin Paula Radcliffe um satte 81 Sekunden.
Während Kipchoge 2020 in London eine bittere Niederlage einstecken musste, blieb Kosgei in der britischen Hauptstadt unbescholten. Mit 2:18:58 Stunden gewann sie das Elite-Rennen. Es war ihr mittlerweile vierter Marathon-Sieg in Serie bei einem Rennen der World Marathon Majors.
Siegesserie von Brigid Kosgei in Gefahr?
Die schnellste Läuferin des Jahres 2020 war Kosgei allerdings nicht. Denn auch hier war Valencia der schnellste Boden. Peres Jepchirchir gewann im Dezember 2020 den Valencia-Marathon in 2:17:16 Stunden. Damit verbesserte sie die bisherige Marathon-Weltjahresbestzeit von Lonah Chemtai Selpeter (2:17:45 Stunden in Tokio) um fast eine halbe Minute. Diese beiden Athletinnen haben wohl auch das größte Potential, Kosgeis Siegesserie zu brechen.
Hinzu kommen die zwei Äthiopierinnen Ababel Yeshaneh und Yalemzerf Yehualaw, die im Jahr 2020 mit 1:04:31 Stunden bzw. 1:04:46 Stunden die schnellsten Halbmarathon-Zeiten in der Geschichte des Laufsports bei den Frauen erreichten.
Marathon-Weltbestenliste: Die schnellsten Marathonläuferinnen 2020
- Peres Jepchirchir (Kenia) – 2:17:16 Stunden in Valencia
- Lonah Chemtai Salpeter (Israel) – 2:17:45 Stunden in Tokio
- Birhane Dibaba (Äthiopien) – 2:18:35 Stunden in Äthiopien
- Joyciline Jepkosgei (Kenia) – 2:18:40 Stunden in Kenia
- Brigid Kosgei (Kenia) – 2:18:58 Stunden in London
Kommentare zum Artikel
Alle Kommentare und Meinungen zu diesem Beitrag