Laut einer Umfrage des Vereins German Road Races droht einem Drittel der Laufveranstaltungen der wirtschaftliche Kollaps.
Jeder dritte Laufveranstalter in Deutschland muss mit einer Pleite und damit auch einem langfristiges Ende der Veranstaltung rechnen. Derzeit gibt es in Deutschland keinen Rettungsfonds für Veranstalter.
Bis zu 2.000 Laufveranstaltungen droht das Aus - für immer!
In Summe ermittelte German Road Races (GRR) einen Umsatzausfall der deutschen Laufveranstaltungen von 90 Millionen Euro. Von den 137 befragten Veranstaltungen (davon 68 Prozent abgesagt) wurde in Summe ein Umsatzschaden von 11,4 Millionen Euro angegeben. Hochgerechnet auf alle Laufevents in Deutschland ergäbe das einen Ausfall von 90 Millionen Euro. Die Veranstalter schätzen den Schaden auf 40 Prozent ein. GRR rechnet damit, dass in naher Zukunft ein Drittel der Veranstalter vor der Pleite stehen. Von den rund 5.000 Laufveranstaltungen in Deutschland droht daher 1.500 - 2.000 Veranstaltungen auch ein langfristiges Aus nach dem Ende der Coronavirus-Epidemie.
4,5 Millionen Euro könnten 500 Laufveranstaltungen retten
Mit 4,5 Millionen Euro könnte man viele betroffenen Veranstalter vor der Pleite bewahren. Derzeit gibt es allerdings keinen Hilfsfond für Laufveranstalter. So konnten laut dem Bericht von German Road Races nur 22 Prozent eine Soforthilfe beantragen und 28 Prozent das Kurzarbeit-Programm anwenden. 38 Prozent hatten keinen Anspruch auf die Fördermittel. „Wir haben das Bundes-Innenministerium nochmals gebeten, unser Konzept zu überprüfen und einen Notfallfonds einzurichten. Dabei haben wir mit einem Betrag von 4,5 Millionen Euro nur etwa 10 Prozent des geschätzten Schadens veranschlagt“, sagt Horst Milde. Der Inhaber von GRR erhofft sich dadurch, dass 500 Laufevents mit bis zu einer Million Ausfällen an Teilnehmern gerettet werden können.
Was können Teilnehmer tun?
Auch Läufer und Läuferinnen, die für abgesagte Laufevents angemeldet waren, können aktiv unterstützen. So sollte auf eine Rückerstattung der Teilnahmegebühr zur Gänze oder zumindest teilweise verzichtet werden. Eine Übertragung des Startplatz auf das Folgejahr hingegen verlagert nur die finanziellen Probleme des Veranstalters auf das nächste Jahr und wirkt daher nur bedingt unterstützend für den Veranstalter. Viele Veranstalter abgesagter Events bieten den Teilnehmern verschiedene Option an, wie etwa eine vollständige Rückerstattung, eine teilweise Rückerstattung, Verzicht der Rückerstattung oder Übertragung des Startplatzes für 2021. Eine teilweise Rückerstattung oder der Verzicht einer Rückerstattung trägt positiv dazu bei, die Laufveranstalter und auch damit verbundene Unternehmen, wie etwa Zeitnehmer, vor dem Ruin zu bewahren.
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