Laufveranstaltungen Vergleich 2019 mit 2022
Der Wien Marathon kam 2019 noch auf über 35.000 Finisher. 2021 waren es nur halb so viele, 2022 etwas mehr als 24.000.
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Laufveranstaltungen Vergleich 2019 mit 2022: "Noch" weit hinter dem "Pre-Corona-Niveau"

HDsports hat die Entwicklung von Laufveranstaltungen innerhalb der letzten Jahre analysiert, die vor allem durch die politischen Corona-Maßnahmen stark beeinträchtigt wurden.

Obwohl nahezu im gesamten Jahr 2022 uneingeschränkt Laufveranstaltungen möglich waren, gibt es gegenüber der Zeit vor Corona Aufholbedarf. Interessant: Zwischen Österreich, Deutschland und der Schweiz gab es bei den Entwicklungen teils deutliche Unterschiede.

Analysiert wurden folgende zwei Merkmale:https://vg06.met.vgwort.de/na/322e9a8bb9b34d95a67e42042b25b571

  • Anzahl der durchgeführten Veranstaltungen: Pre-Corona mit 2022
  • Entwicklung der Teilnehmerzahlen: Pre-Corona mit 2022

Anzahl der "durchgeführten" Veranstaltungen im Zeitraum von 2018 bis 2022:

DeutschlandSchweizÖsterreich
2018 4.206 604 1.081
2019 4.454 611 1.067
2020 917 180 298
2021 2.206 428 592
2022 3.364 561 818

 

Deutschland fehlten 2022 gegenüber 2019 mehr als 1.000 Veranstaltungen. Immerhin gab es gegenüber 2021 auch ein Plus von mehr als 1.000 Veranstaltungen. Auch in Österreich gab es 2022 deutlich mehr Veranstaltungen als noch 2021, die 1.000er-Marke aus 2019 wurde aber noch klar verpasst.

Prozentualer Anteil Veranstaltungen 2022 gegenüber 2019

Bei einem Vergleich der "Anzahl der Veranstaltungen" von 2022 gegenüber 2019 erreichte die Schweiz mit 92 % fast das Niveau vor Corona. 2022 wurden in der Schweiz 561 Veranstaltungen durchgeführt und damit um nur 50 weniger als noch 2019.

Deutlich düsterer sieht die Bilanz in Österreich und Deutschland aus, wo 2022 weiterhin fast ein Viertel an Veranstaltungen gegenüber 2019 nicht ausgetragen wurde. In einigen Fällen waren es Absagen, mit der Hoffnung auf eine Austragung in der Zukunft, in vielen Fällen hingegen wurden die Veranstaltungen dauerhaft gestrichen.

Wert
Schweiz 92 %
Österreich 77 %
Deutschland 76 %

 


Vergleich der Teilnehmerzahlen zwischen 2019 und 2022

Großen Aufholbedarf gibt es noch bei den Teilnehmerzahlen. Obwohl fast im gesamten Jahr 2022 Sportveranstaltungen uneingeschränkt stattfinden konnten, war die Zurückhaltung der Sportler spürbar. Aus einer Stichprobe von fast 400 Veranstaltungen, die uns sowohl Finisher-Zahlen aus 2019 und 2022 übermittelten, waren bei 84 % dieser Veranstaltungen die Teilnehmerzahlen im Jahr 2019 höher.

Besonders interessant: In Deutschland mussten 87 % der Veranstaltungen mit geringeren Teilnehmerzahlen reüssieren, in Österreich und der Schweiz waren es mit 79 % bzw. 78 % deutlich weniger.

Anteil Events mit Teilnehmerrückgang
Schweiz 78 %
Österreich 79 %
Deutschland 87 %
Summe 84 %

 

Ausgewertet wurden die Teilnehmerzahlen (Anzahl der Finisher) von 378 Veranstaltungen, darunter 246 aus Deutschland, 91 aus Österreich und 41 aus der Schweiz.

Bei insgesamt 318 dieser 378 Veranstaltungen waren die Teilnehmerzahlen im Jahr 2022 geringer als gegenüber 2019.

Details zur Entwicklung der Finisherzahlen sind auch in den Marathon-Analysen von HDsports zu lesen. Auch hier wird ein Vergleich mit dem Pre-Corona-Niveau thematisiert:


Positiver Trend in der 2. Jahreshälfte 2022

Bei einem ausschließlichen Vergleich der Veranstaltungen in der zweiten Jahreshälfte 2022 mit den Veranstaltungen in der zweiten Jahreshälfte 2019, konnte eine positive Entwicklung erkannt werden.

Anzahl Veranstaltungen1. Jahreshälfte2. Jahreshälfte
2019 2.979 3.148
2022 2.033 2.710
Differenz 32 % 14 %

 

Das große Laufbuch der Trainingspläne

2019 wurden in der DACH-Region (Deutschland, Österreich, Schweiz) 3.148 Veranstaltungen im Zeitraum zwischen dem 1. Juli und 31. Dezember ausgetragen. 2022 waren es 2.710 und damit nur 14 % weniger.

In der ersten Jahreshälfte war das Verhältnis mit 2.979 Veranstaltungen (2019) gegenüber 2.033 Veranstaltungen (2022) deutlich unausgeglichener (32 % Differenz).


Ausblick auf 2023 und die Zukunft

Wir rechnen für die folgenden Jahre mit einer weiteren "Annäherung" an die Zahlen aus der Zeit vor Corona.

Bei dem Angebot an Veranstaltungen ist aber auch für die nächsten Jahre nicht mit einer Anzahl zu rechnen, die es noch 2019 gab. Denn zu viele Veranstaltungen hatten in den letzten drei Jahren ihr Dasein für immer beendet. Zwar ist in den nächsten Jahren mit neuen Veranstaltungen zu rechnen, eine vollständige Kompensation der nicht mehr durchgeführten Veranstaltungen ist hingegen nicht realisierbar.

Bei den Teilnehmerzahlen sollte 2023 ebenfalls eine weitere Annäherung gegenüber 2019 umgesetzt werden. Wir rechnen zumindest mit deutlich mehr Veranstaltungen, die 2023 ihr Teilnehmerniveau aus der Zeit vor Corona wieder erreichen.


Zur Analyse

Grundlage der Analyse waren die Daten aus dem HDsports-Laufkalender, welcher mit rund 10.000 eingetragenen Laufveranstaltungen der größte Laufkalender im deutschsprachigen Raum ist. Im HDsports-Laufkalender finden sich die Termine zu (möglichst) allen Laufveranstaltungen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz, sowie vielen weiteren internationalen Veranstaltungen.

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Kommentare

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Peter Schütze
Dienstag, 07. Februar 2023 16:44
Die Hochrechnung ist leider nur Wunschgedanke. Viele Veranstalter haben mit den enormen Preissteigerungen zu kämpfen. die Kosten explodieren, diese können nicht 1:1 auf die Teilnehmer umgelegt werden. Viele potentielle Teilnehmer müssen jetzt selbst genau rechnen, zu welchen Veranstaltungen sie noch gehen bzw. laufen. Dazu kommt, dass Sponsoren oder potentiele Sponsoren selbst mit der Energiekrise und den expoldierenden Preisen zu kämpfen haben und sich daher zurück ziehen. Es ist eher zu befürchten, das weitere Veranstaltungen auf der Strecke bleiben und deutlich weniger Veranstaltungen noch statt finden können. Auf der Strecke werden dann wohl mittlere Veranstaltungen bleiben, die ganz Großen werden es schaffen und die kleineren der Vereine, die überschaubare Kosten haben.
Wie dann oben beschrieben, machen die virtuellen Angebote noch einmal Veranstaltungen kaputt.
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Alonso
Montag, 06. Februar 2023 10:18
Schließe ich mich an. Die Veranstalter wurden erst durch die Pandemie und jetzt durch die hohen Kosten ausgebremst. Ein schönes Beispiel für mich ist der Dämmermarathon- eine der größten Traditionsläufe in meiner Umgebung - abgesagt für 2023. Andere versuchen es über Sparmaßnahmen: keine Shirts oder Medaillen mehr, Urkundendruck zu Hause ist ja schon länger üblich.
Aber auch ich fahre nicht durch die Weltgeschichte für 10 km, zahle Startgeld und drucke mir das Ding dann daheim aus.
Lohnt sich einfach nicht.
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ohbbit
Sonntag, 05. Februar 2023 13:17
Dafür gibt es leider viele Gründe
A) virtuelle Läufe
B) teilweise extrem gestiegene Startgebühren
C) Fehlende Helfer
D) viele fahren lieber zu großen Läufen.
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Jutta
Freitag, 03. Februar 2023 19:07
Bei uns wurden schon einige Läufe abgesagt. Selbst Traditionsläufe. Ich denke diese ganzen Virtuellen Läufe die es inzwischen gibt haben einiges kaputt gemacht. Ein weiterer Punkt sind auch die gestiegenen Startgebühren bei weniger Leistungen. Also ich fahre nicht zu einem 10km Lauf, zahle 15€ Startgeld um dann nach dem Lauf mir zu Hause meine Urkunde auszudrucken. Ich mein dazu brauche ich jetzt keinen offiziellen Lauf.
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