Mit den Erfolgen Nummer 7 und 5 haben Jonas Buud und Jasmin Nunige dem 28. Swissalpine Marathon in Davos den Stempel aufgedrückt. Der Weg zum erneuten Triumph hätte am Samstag indes nicht unterschiedlicher verlaufen können.

Jasmin Nunige. Zum fünften Mal ziert dieser Name die Ranglistenspitze am Swissalpine Marathon. Noch nie gewann die Davoserin aber mit einem derart großen Vorsprung. 41:29 Minuten betrug ihre Reserve nach den 77,5 Kilometern, die sie von ihrem Wohnort nach Filisur, weiter nach Bergün, hoch zur Keschhütte (2632 m ü. M.) sowie zum Sertigpass (2739 m ü. M.) und wieder zurück nach Davos führten. Dies bei traumhaften, aber schwierigen äußeren Bedingungen: Die Temperaturen bewegten sich bei rund zehn Grad am Start bis hin zu knapp 30 Grad im Ziel.

Dusche auf 2290 Metern
Die große Hitze forderte aber nicht nur die insgesamt 4489 Läuferinnen und Läufer, welche Distanzen von knapp zehn bis 80 Kilometer absolvierten. Auch die Organisatoren sahen sich mit erhöhten Anstrengungen konfrontiert. So montierten sie unterwegs knapp zwei Handvoll Sprinkleranlagen, wobei sich die höchstgelegene auf 2290 Metern über Meer befand. Die hiefür allein in Tschüvel benötigten 2000 Liter Wasser wurden mit dem Helikopter hoch geflogen.

Einen unerwartet geruhsamen Tag, zumindest bis zum Kontrollschluss auf dem Sertigpass um 17.40 und somit knapp elf Stunden nach Rennbeginn, verbrachte das Ärzte-Team. „In den letzten rund drei Wettkampfstunden wird sich dies wohl ändern“, so der hauptverantwortliche Rennarzt Walter Kistler.

Stets das eigene TempoSwissalpine Marathon by swiss-image.ch
Zu jenem Zeitpunkt waren die Schnellsten längst im Ziel. Als Erster lief, wie hätte es anders sein können, Jonas Buud auf die Tartanbahn beim Sportzentrum ein. 6:13:28 Stunden war der Schwede unterwegs. Um den Sieg, den siebten in Folge, musste er indes mehr kämpfen, als ihm lieb gewesen wäre. Bis Filisur bestimmte der Brite Huw Lobb – am Ende wurde er Fünfter – die Gangart, auf dem Weg nach Bergün übernahm dann der Neuseeländer Vajin Armstrong das Tempodiktat.

Buud, erfahren genug, ließ sich nicht zu einem Überdrehen seines Motors verleiten und lief unbeirrt seinen Rhythmus. Auf der Keschhütte lag er mehr als sechseinhalb Minuten hinter dem Führenden zurück. „Ich dachte schon, dass ich mich heute mit dem zweiten Rang begnügen muss“, so der 39-Jährige. Auf dem Abschnitt zum Sertigpass gelang es ihm aber, den Abstand auf drei Minuten zu reduzieren. Buud witterte nun die Chance, den Swissalpine zum siebten Mal gewinnen zu können.

Dies tat er dann auch – und wie. Auf dem Abstieg vom Pass, im Bereich der Chüealp, holte er seinen stärksten Widersacher ein und zog unwiderstehlich an ihm vorbei. Auf den verbleibenden 15 Kilometern nahm er Armstrong nicht weniger als 7:43 Minuten ab. „Es war nicht ganz einfach, Ruhe zu bewahren“, stellte Buud nach dem vollbrachten Tageswerk fest.

Nur vier Männer schneller
In keiner Phase des Rennens um ihren Sieg bangen musste Nunige. Nach der Streckenhälfte betrug ihre Reserve bereits rund 20 Minuten, im Ziel waren es doppelt so viele. Ihre Endzeit: sechs Stunden und 53 Minuten, womit lediglich vier Männer schneller waren als die nunmehr fünffache Gewinnerin. Wie ein Blick in die Statistik zeigt, gewann noch nie eine Läuferin oder ein Läufer in derart überlegener Manier den Swissalpine Marathon.

Eine vorzügliche Leistung bei ihrem Premierenstart auf der Königsdistanz innerhalb des Berglauf-Klassikers zeigte ebenfalls Andrea Huser. Zwei Wochen nach dem zweiten Rang am Gigathlon, der sie in fünf Sportarten über 1068 Kilometer und rund 17 850 Höhenmeter von Chur nach Lausanne führte, musste sie sich einzig Nunige geschlagen geben. „Der Swissalpine ist härter als der Gigathlon“, so die 40-Jährige, die sich mit dem Podestplatz eigenen Aussagen zufolge einen Traum erfüllte und während des stimmungsvollen Zieleinlaufes in den Genuss eines unvergleichlichen Gänsehaut-Feelings kam.

 

Swissalpine Marathon by swiss-image.chAuszug aus der Rangliste

K78. Männer: 1. Jonas Buud (SWE) 6:13:28. 2. Vajin Armstrong (NZL) 7:43 zurück. 3. Stephan Hugenschmidt (GER) 13:20. 4. Roman Wyss (Niederbipp) 32:20. 5. Huw Lobb (GBR) 45:00. 6. Hermann Gerald Plaickner (ITA) 51:18. 7. Eike Loch (GER) 55:47. 8. Martin Cox (GBR) 1:02:39. 9. Martin Knell (AUT) 1:04:09. 10. Christian Stebler (Wolfenschiessen) 1:07:58.

Frauen: 1. Jasmin Nunige (Davos Platz) 6:53:00. 2. Andrea Huser (Aeschlen ob Gunten) 41:29. 3. Bernadette Benson (AUS) 1:28:07. 4. Claudia Kahl (GER) 1:31:07. 5. Elizabeth Hawker (GBR/Scuol) 1:34:20.

K42. Männer: 1. Gion-Andrea Bundi (Davos Frauenkirch) 3:29:30. 2. Koen Van Rie (BEL) 14:14. 3. Walter Manser (Appenzell) 15:25. 4. Bruno Heuberger (St. Margarethen TG) 21:03. 5. Daniel Bolt (Schiers) 23:14.

Frauen: 1. Katerina Matrasova (CZE) 4:24:47. 2. Sonja Schlegel (Klosters-Dorf) 4:01. 3. Melissa Dawes (Davos Dorf) 15:55.

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C42. Männer: 1. René Eisenring (Oberuzwil) 3:18:19. 2. Gert Mertens (BEL) 0:57. 3. Sven Schär (Basel) 8:55. 4. Franz Joas (Davos Platz) 22:56. 5. Ronny Mark Fischer (Homrechtikon) 27:14.

Frauen: 1. Bridie McCarey (USA) 3:17:04. 2. Karen Sobrino (St. Gallen) 31:43. 3. Valerie Girsberger (Nürensdorf) 35:52.

K30. Männer: 1. Lukas Stähli (Uznach) 1:49:25. 2. Sandro Wegmann (Zürich) 8:41. 3. Manuel Schmid (Lenzburg) 8:55. 4. Arno Lötscher (Küblis) 9:26. 5. Michael Fleissner (Rothrist) 10:08.

Frauen: 1. Josephine Ambjörnsson (SWE) 2:05:46. 2. Monika Oberlin (Reichenburg) 5:11. 3. Corinne Zisch (Zürich) 15:20.

K21. Männer: 1. Eshak Abraham (ERI) 1:28:54. 2. Arnold Aemisegger (Triesenberg) 2:14. 3. Christian Puricelli (Porza) 4:17. 4. Lukas Gehring (Reichenbach i.K.) 8:57. 5. Bernhard Eggenschwiler (Büsserach) 9:13.

Frauen: 1. Jessica Burkhart (Weinfelden) 1:50:22. 2. Tanja Sonderegger (Kaltbach) 2:52. 3. Nina Tschanz) 2:53.

K10. Männer: 1. Dominique Gogniat (Les Genevez JU) 40:05. 2. Mathias Heller (Davos Platz) 0:41. 3. Fabian Egger (Zürich) 0:42. 4. Valentin Schneebeli (Davos Platz) 2:02. 5. Andrin Jäger (Marbach) 2:03.

Frauen: 1. Sina Sprecher (Davos Platz) 42:54. 2. Stephanie Langenauer (Illnau) 3:26. 3. Flavia Lindegger (Davos Dorf) 4:19.

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Fotos swiss-image.ch / Bericht Anita Fuchs


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