Ein Jahr voller abgesagter Veranstaltungen geplatzter Träume könnte im Dezember doch noch sein hochklassiges Ende finden.
Der Valencia Marathon 2020 soll das schnellste Marathon-Rennen des Jahres werden. Der Marathonlauf in Spanien wird, wie auch bereits diesen Herbst der London-Marathon, als reines Elite-Rennen ausgetragen. Das Starterfeld ist aufgrund der zahlreichen Absagen so gut wie noch nie. Es ist durchaus zu erwarten, dass beim Valenica Marathon 2020 noch schnellere Zeiten gelaufen werden, als wenige Wochen zuvor in London.
Damals gewannen der Äthiopier Shura Kitata (2:05:41 Stunden) und die Kenianerin Brigid Kosgei (2:18:58 Stunden) ein Rennen, das aufgrund des starken Windes alles andere als optimal verlief. Nun soll es beim Valencia Marathon noch einmal deutlich schneller werden. Beim parallel stattfinden Halbmarathon ist sogar ein Weltrekord nicht ausgeschlossen. In Summe sind rund 200 Athleten gemeldet.
Marathon der Herren: 11-mal unter 2:05 Stunden
Erst im vergangene Jahr bejubelte Alayew Kinde Atanaw mit 2:03:51 Stunden einen neuen Streckenrekord in Valencia. Zudem lief der Türke Kaan Kigen Özbilen mit 2:04:16 Stunden einen Europarekord. In Summe blieben vier Athleten unter 2:05 Stunden und der Deutsche Amanal Petros bejubelte damals beim Marathon-Debüt das Olympialimit. Ähnliche Glanzleistungen sind auch heuer zu erwarten. Topfavorit ist der Äthiopier Birhanu Legese, der mit 2:02:48 Stunden (2019 in Berlin) der drittschnellste Marathonläufer aller Zeiten ist. Mit am Start ist auch sein Landsmann und Titelverteidiger Atanaw, sowie erneut der Türke Özbilen.
Läufer aus Österreich und Deutschland
Für Österreich ist der ehemalige nationale Marathon-Rekordhalter Lemawork Ketema (2:10:44 Stunden) gemeldet. Er hat bereits das Olympia-Limit erbracht. Ebenfalls am Start sind seine Teamkollegen Valentin Pfeil (2:12:55 Stunden), Christian Steinhammer (2:17:19 Stunden) und Timon Theuer, dem bei seinem Debüt eine Zeit deutlich unter 2:20 Stunden zuzutrauen ist. Für Deutschland gibt Richard Ringer sein Marathon-Debüt. Auch Amanal Petros (2:10:29 Stunden), Philipp Pflieger (2:12:50 Stunden) und Tom Gröschel (2:13:49 Stunden) sind gemeldet. Ringer, Pflieger und Gröschel hoffen auf eine Erbringung des Olympia-Limits von 2:11:30 Stunden.
Streckenrekordhalterin nicht am Start
Auch bei den Damen ist der Streckenrekord von Roza Dereje Bekele erst ein Jahr alt. Die Äthiopierin steht allerdings in Valencia dieses Jahr nicht am Start. Dafür fünf Landfrauen mit einer Bestzeit von unter 2:20 Stunden. Die Bestmarken von Ruti Aga (2:18:34 Stunden) und Birhane Dibaba (2:18:35 Stunden) liegen nur wenige Sekunden über der Siegerzeit von Bekele, die 2019 2:18:30 Stunden lief.
Läuferinnen aus Österreich und Deutschland
Für Deutschland hofft Melat Kejeta auf einen Spitzenplatz. Die Zweite der diesjährige Halbmarathon-Weltmeisterschaften hat gute Chancen ihre Bestzeit von 2:23:57 Stunden erheblich zu steigern. Ebenfalls am Start stehen Anja Scherl (2:27:50 Stunden), Deborah Schöneborn (2:31:18 Stunden) und ihre Schwester Rabea Schöneborn, die ihr Marathon-Debüt gibt. Österreich wird durch Eva Wutti (2:34:12 Stunden) vertreten.
Weltrekord beim Halbmarathon?
Im Vorjahr lief Joshua Cheptegei beim 10-Kilometerlauf in Valencia mit 26:38 Minuten zum Weltrekord. Dieses Jahr ist der Halbmarathon-Weltrekord nicht ganz außer Reichweite. Zumindest sind vier Athleten gemeldet, die die 21,097 Kilometer bereits unter 59 Minuten liefen. Seit 2019 hält Geoffrey Kamworor mit 58:01 Minuten die Weltbestmarke. Topfavorit ist Jacob Kiplimo (PB 58:49 Minuten) aus Uganda, der im Oktober Weltmeister wurde. Auch der Vize-Weltmeister Kibiwot Kandie (PB 58:37 Minuten) aus Kenia ist in Valencia mit dabei. Schweiz wird durch den schnellsten Halbmarathonläufer Europas Julien Wanders (59:13 Minuten) vertreten. Bei den Damen nimmt die Äthiopierin Senbere Teferi (PB 65:32 Minuten) ganz eindeutig die Favoritenrolle ein.
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