Mehr als zwei Drittel der Läufer und Läuferinnen möchten sich derzeit nicht für zukünftige Laufveranstaltungen anmelden.
Zu dem Ergebnis kam eine Umfrage des SC Grün-Weiß Paderborn. Teilgenommen hatten 2.226 Läufer und Läuferinnen, die in der Vergangenheit bereits Wettkämpfe bestritten hatten.
Hauptgrund dafür war erwartungsgemäß die Angst vor einer Absage. Auch mögliche Infektionen und ein unzureichendes Angebot führen dazu, dass die Anmeldezahlen für zukünftige Laufveranstaltungen derzeit sehr gering sind.
Fast Zwei Drittel such(t)en Motivation bei virtuellen Läufen
Immerhin gehen viele Läufer und Läuferinnen mit virtuellen Laufveranstaltungen momentan einen Kompromiss ein. 60 % der Befragten hatten an einem virtuellen Lauf bereits teilgenommen. So helfen diese virtuellen Events immerhin, die Motivation für regelmäßiges und zielgerichtetes Training aufrecht zu halten. Doch 40 % meiden virtuelle Läufe gänzlich. 65 % sind der Meinung, das virtuelle Laufveranstaltung keine Alternative zu realen Laufveranstaltungen sind.
Zwar sind nicht nur die virtuellen Laufevents Motivation für das Training, sondern auch die Aussicht auf reale Laufevents, trotzdem haben etwa ein Viertel der Läufer und Läuferinnen momentan Probleme, sich zum Laufen zu motivieren. 60 Prozent sehen immerhin die Chance auf reale Laufevents als Motivation zum Training. Weitere Aspekte für Motivation zu regelmäßigem Lauftraining sind der Laufpartner bzw. die Laufpartnerin. Auch Fitness- und Lauf-Apps, virtuelle Wettkämpfe und das Lauf-Team motivieren zumindest teilweise zum Training. Kaum bzw. nur sehr selten positiven Einfluss haben hingegen Video-Trainings, Lauftrainer und Online-Trainingspläne. Wettkampforientierte Läufer meiden die virtuellen Angebote eher, als breitensportorientierte Personen.
"Wenn es die Inzidenzwerte zulassen, werden wir unser Bestes tun, Läuferinnen und Läufer auf die Straße zu bringen und somit einen besonderen Präsenzlauf anzubieten," sagte der Organisationsleiter der Umfrage, Christian Stork. "Wir fordern, dass es nicht wieder pauschale Absagen von Laufveranstaltungen geben darf, sollten die Veranstalter schlüssige Hygienekonzepte vorlegen," so Stork weiter, der mit dem SC Grün-Weiß Paderborn den größten Osterlauf Deutschlands organisiert. Der Paderborner Osterlauf musste sowohl vergangenes Jahr als auch dieses Jahr aufgrund der Maßnahmen um den Coronavirus abgesagt werden. Als Alternative wird ein virtuelles Rennen angeboten.
Ideen für die Zukunft
Das OK-Team fragte die Läufer und Läuferinnen auch nach Ideen für das zukünftige Angebot an realen und virtuellen Laufveranstaltungen. Dazu zählen u.a. folgende Punkte:
- „Zeitmessung auf festgelegter Strecke, kein Massenstart, vorherige Buchung eines Zeitfensters“
- „Kombination von virtuellem und echten Lauf; zu jedem realen sollte ein virtueller Lauf angeboten“ (Anmerkung: In den USA war dies auch vor Corona bei vielen Laufevents Standard)
- „Verschiedene Strecken vorschlagen (z.B. mit Komoot ), Ranglisten pro Strecke“
- „virtuell zeitgleich laufen (bestimmte Startzeit); Livevergleich“
- „Diskolauf-Rundkurs, der durchgehend zur Abendstunde mit bunten Licht und Partymusik bestückt ist“
Dazu passend: Übersicht aller virtuellen Läufe
Kommentare
Somit gebe ich nichts für einen völlig verzerrten Wettkampf aus, sondern Spende meine sonst üblichen Startgeldern für einen guten Zweck.
Aber dass ich dieses Jahr mir dreimal überlege, ob ich mich anmelde, ist völlig normal und wird auch nicht anders gehen. Das dauert sicher ein paar Jahre, bis wieder Normalität in dem Bereich zurück gekehrt ist.
Aber für die, die sich gerne mit anderen messen ist das sicher eine Alternative.
Dass die Leute zurückhalten damit sind, sich zu Präsenzläufen anzumelden, kann ich absolut verstehen. Ich habe z.B. für mich schon im Herbst entschieden, dass ich mich auf keinen Fall für den Hermannslauf anmelden würde, selbst wenn er stattfinden könnte - und diese Entscheidung habe ich getroffen, bevor die Infektionszahlen wieder hoch gingen. Mir war klar, dass es mit Corona selbst im besten Fall nicht so schnell vorbei sein würde und da erschienen mir Events mit mehreren tausend Läufer*innen einfach nicht angemessen. Einen kleinen Volkslauf mit einer überschaubaren Anzahl von Teilnehmer*innen könnte ich mir da weit früher vorstellen. Aber im Moment ist ja an sowas noch längst nicht zu denken. Daher: Wieso jetzt schon für etwas anmelden, was man noch gar nicht abschätzen kann?
Was virtuelle Läufe betrifft: Sowas ist ja recht nett. Doch es verliert dann doch schnell seinen Reiz. Zumindest bei den virtuellen Läufen, wo jeder auf einer komplett anderen Strecke unterwegs ist.
Es gibt ja noch die andere Variante, wie sie z.B. der Drachenlauf im Siebengebirge im Herbst gewählt hatte: Der virtuelle Wettkampf findet auf der Original-Wettkampfstrecke statt, die für eine Woche lang ausgeschildert ist. Jeder läuft an einem beliebigen Tag innerhalb dieser Woche die Wettkampfstrecke. Sowas würde mich durchaus reizen - aber auch das erst, wenn die sich Infektionszahlen wieder auf einen Stand wie im September/Oktober letzten Jahres zurückgegangen wären. Denn man muss ja bei dieser Version eines virtuellen Wettkampfes doch davon ausgehen, dass man nicht allein auf der Strecke unterwegs ist.
Was mich betrifft, habe ich die vergangenen Monate bei meinen Läufen den Aspekt des seelischen Ausgleichs und des Landschaft-Genießens deutlich in der Vordergrund gestellt. Daher bin ich weniger auf Tempo gelaufen. Ich arbeite zudem in einem Bereich, in dem es kein Homeoffice und keine Kurzarbeit gibt, parallel ist meine Familie aber durch Homeschooling besonders gefordert. Ich hatte daher eher weniger Zeit zum Laufen als vor Corona. Es fehlten auch die Laufkameraden als Ansporn während der Läufe, doch noch ein wenig schneller zu Laufen. Mein Hund ist zwar ein treuer aber eher das Tempo reduzierender Laufpartner.
Daher hätte ich aktuell keinerlei Chancen, bei Wettkämpfen irgendwelche persönlichen Rekorde aufzustellen. Das reduziert auch deutlich den Reiz von Wettkämpfen.
Ich muss ganz ehrlich sagen,auf die ganzen virtuellen Events hab ich kein Bock mehr... das war mal ok, aber mittlerweile hat sich das alles tot gelaufen, in meiner Heimat kenne ich jeden Stein entlang meiner Laufstrecke mit Namen... und daher hoffe ich einfach, dass viele Events diese Jahr stattfinden, dass es mit Hygieneregeln geht, haben einige Veranstaltungen im letzten Jahr bereits gezeigt
Ich habe bereits einige Wettkampfläufe virtuell gemacht. Das ist aber kein Vergleich zu realen Läufe die ich bevorzuge. Ich denke die Zukunft liegt bei den Hybrid-Läufen. Laufveranstaltungen sowohl vor Ort als auch virtuell.
Deshalb melde ich mich weiterhin an, und was nicht stattfinden kann wird gespendet. Jeder der es sich leisten kann und dem etwas am Laufsport liegt empfehle ich es gleich zu tun
Ist doch somit ganz normal
Ich glaube nicht, dass reale Events bald stattfinden werden. Also wozu anmelden, wenn es eh abgesagt wird und man seinem knappen Geld hinterherspringen muss?
Virtuelle Läufe sind Mal nett, aber eben kein "echtes" Rennen.
Für mich gibt es im Leben gerade andere Prioritäten.