Ein kurioser Regelverstoß kostete dem Malaysier Ziyad Zolkefli bei den Paralympischen Spielen in Tokio nicht nur Olympia-Gold, sondern auch den Weltrekord.
Der Kugelstoßer gewann in seiner Klasse F20 mit einer Weite von 17,91 Metern Olympia-Gold. Zudem gelang ihm auch ein neuer Weltrekord. Die Freude über seinen 2. Olympiasieg nach 2016 währte aber nur kurz.
Zu spät im Call-Room
Denn kurz nach dem Wettkampf bekam Ziyad Zolkefli die Disqualifikation ausgesprochen. Der Grund dafür ist allerdings höchst kurios. Denn der 31-Jährige war vor dem Wettkampf drei Minuten zu spät im Call-Room erschienen. In diesem Raum müssen sich die Athleten bis zu einem genau vordefinierten Zeitpunkt begeben. Von diesem aus werden die Sportler auf die Wettkampfstätte geführt. Auch der Australier Todd Hodgets und Jordi Patricio Congo Villalba aus Ekuador erschienen zu spät.
Kein "valider Grund" für Zuspätkommen
Bei einem zu späten Erscheinen im Call-Room kommt es zu einer sofortigen Disqualifikation. Doch das Trio reichte Protest ein und wurde unter Vorbehalt zur Finalentscheidung zugelassen. Die Wettkampfrichter forderten "valide Gründe" für das Zuspätkommen. Diese mussten sie nach dem Wettkampf vorlegen. Da dies aber laut der Wettkampfrichter nach dem Bewerb nicht geschah, erfolgte die Disqualifikation aller drei Athleten.
Ukrainer als Nutznießer
Besonders bitter war diese Disqualifikation für Ziyad Zolkefli, der damit seine Gold-Medaille an den Ukrainer Maksym Koval abgeben musste. Auch sein Weltrekord von 17,91 Meter ist nun nicht gültig. Diesen Rekord beerbt der neuer Olympiasieger, der mit 17,34 Meter ebenfalls über der alten Bestmarke blieb. Das Team des Malaysiers möchte nun Einspruch gegen die Disqualifikation erheben.
Kommentare zum Artikel
Alle Kommentare und Meinungen zu diesem Beitrag