Seit den 60er Jahren gibt es Skisport in Evolène, anfänglich nur mit kurzen Übungsliften im Ort.
Seit 1981 besitzt Evoléne auch ein "grosses" Skigebiet. Ursprünglich wurde das neue Skigebiet über das schon bestehende und für den Neubau angepasste System von Dorfliften an Evoléne angebunden. Dieses ausgeklügelte System wurde aber Ende 90er Jahre durch einen Skibus ersetzt.
Zu den Anlagen:
-2-SB Lana-La Meina (Chemeuille), 1981 von der Thuner Firma Habegger gebaute fixe 2er Sesselbahn, die Talstation liegt auf einer riesigen Stahlbrück in einem steilen Tobel bei Lana. Vom Parkplatz aus ist diese nicht zu sehen. Der Standort gehört für mich persönlich zu einem der verücktesten Orte für eine Seilbahnstation. Schon alleine die Brücke steht auf 20m hohen Stahlstützen. Nach passieren des Tobels steig die Trasse kontinuierlich steil über ca 750Hm hinauf nach La Meina. Die Sessel, typische blaue Von Roll-Habegger Lattenroste. Stützen filigrane Fachwerkmasten (bis erste und letzte Stütze). Der Antrieb befindet sich in der Bergstation. Die Talabfahrten bestehen heute leider nur noch aus einem blauen Ziehweg welcher immer wieder durch schwarz markierte Abkürzungen unterbrochen wird. Bis zum Abbruch der Dorflifte gab es noch eine lange rote aussenrum Talabfahrt.
-BSL La Nouva, Bügellift von Von Roll (System Bühler) auch aus dem Jahre 1981, bildet die zweite Sektion zum Mont Rouge (dt. roter Berg). Typische Rohrmasten, Langbügel von Röhrs und ein fahrbarer Brückenantrieb mit hydraulischer Seilspannung in der Bergstation sind typisch für Bühler, aber auch der typisch röhrende Klang der Stützen. Der Lift erschliesst 2 rote Pisten, schöne Baumlose Rennpisten, ca 1km lang.
-BSL Mont Rouge, Bügellift von Von Roll (System Bühler) auch aus dem Jahre 1981, bildet die dritte Sektion zum Mont Rouge, daher heisst er auch so. Der Lift ist bis auf den Standort der Antriebstation, welche hier im Tal angeordnet ist, baiglich mit dem Skilift La Nouva. Im gegensatz zum unteren Lift ist der Skilift Mont Rouge aber länger und besitzt eine leicht abgewinkelte Trasse über schräggestellte Rollenbatterien bei 3 Stützen (Siehe Video). Die Bergstation Mont Rouge liegt auf 2600m in einem schönen Hochtal mit Ausblick ins Rhonetal und auf das Skigebiet Crans Montana.. Von hier aus hat man Zugang zu mehreren roten und 2 schwarzen Pisten welche entweder Richtung Bergstation Sesselbahn oder zur Talstation Skilift zurück führen.
-TSL Les Arpilles, Tellerlift von Von Roll, allerdings Occasion. Mit Baujahr 1990 die modernste Anlage. Die Talstation befindet sich versteckt in einem Seitental und ist nur über einen Ziehweg vom Skilift La Nouva oder Mont Rouge erreichbar. Der Lift ansich ist ein Unikum, denn eigendlich ist der Skilift in 2 Sektionen aufgeteilt, welche einzel befahren werden müssen. Dies läuft folgendermassen ab. der Skifahrer steigt in der Talstation ein und fährt den ersten, langen Streckenabschnitt bis zum Zwischenausstieg. Hier muss abgebügelt werden. Hier befindet sich auch das Nervenzentrum des Skiliftes, Während Tal und Bergstation per Video überwacht werden ist hier beim Zwischenausstieg der Kommandostand. Der Skiliftbenützer mit feiner Nase stellt bei der Liftfahrt fest, dass hier in diesem abgelegenen Tal ein süsslicher Duft hängt. Sobald die letzte Steigung überwunden ist, offenbart sich der Grund für diesen Geruch. Unter dem Kommandohäuschen Klackert ein V8 Turbodiesel und treibt einen Generator an um Drehstrom für den 200m weiter entfernt liegenden Skiliftmotor zu erzeugen.
Vom Zwischenausstieg hat der Skifahrer zwei Möglichkeiten, entweder er fährt die schwarze Piste, welche hier startet zurück zur Talstation oder er fährt mit den Skiern ein kurzes Stück in die Senke hinter dem Zwischenausstieg um dort ein weiteres Mal einen Teller zu schnappen und sich nochmals ca 100m aus der Senke schleppen zu lassen um von der zweiten Bergstation eine rot markierte aussenrum Piste zu fahren. Die Antriebstation, typisch Bühler OK fast, die typisch hydraulische Abspannung des fahrbaren Brückenantriebes wurde mit einer Stahlplatte blockiert, abstelle wurde eine klassische Abspannung mit Spanngewicht im Tal situiert. Eine Abfahrt an der zweiten Sektion zum Zwischeneinstieg gibt es nicht.
Ziemlich aussergewöhnliche und ausgeklügelte Lösung.