Michael Strasser startet im Juli 2018 sein Projekt „Ice2Ice“ von Alaska nach Patagonien und setzt sich unter 100 Tage als Ziel für 23.000 Kilometer und 185.000 Höhenmeter.
Wenn man in Michael Strassers Augen blickt, sieht man seinen unbändigen Willen, seine gesteckten Ziele zu erreichen. Oberste Priorität hat sein bisher größtes Projekt „Ice2Ice“, welches er am 23. Juli 2018 starten wird. Dass dieses Unterfangen unter dem Motto Weltrekordjagd steht, ist nach seinem erfolgreich zu Ende gegangenen Ritt durch Afrika mit „Cairo2Cape“ selbsterklärend.
„Ich möchte mir selbst beweisen, was in meinem Körper steckt und die Grenzen des Möglichen ausloten“, will Strasser seinen Körper fast schon übermenschlich ausreizen. Und er nimmt sich einiges vor, was für den Otto Normalverbraucher unmenschlich klingt. Auf den Niederösterreicher, der für den burgenländischen LTC Seewinkel fährt, warten 23.000 Kilometer Fahrt durch 14 verschiedene Länder in Nord- und Südamerika. Der Projektname kommt von den Frosttemperaturen, die beim Start in Alaska und beim Ziel in Patagonien vorherrschen. „Ich werde von unterschiedlichen Minusgraden bis zu tropischer Hitze alles erleben. Neben den klimatischen Unterschieden werden die unterschiedlichen Straßenverhältnisse zu einem großen Fragezeichen für mein Vorankommen“, erläutert der Extremsportler, der von vielen äußeren Faktoren abhängig ist. „Ich habe meine Hausaufgaben gemacht, bin in der Form meines Lebens und bereit für mein größtes Sportabenteuer.“
120 Mal Großglockner
Dass er auf seine Trainingsreserven der letzten zehn Jahre zurückgreifen wird müssen, beweist der Umstand, im Projekt „Ice2Ice“ 120 Mal den Großglockner zu erklimmen. Das sind ca. 185.000 Höhenmeter, die es zu absolvieren gilt. „Alleine die Überquerung der Anden in Kolumbien, Ecuador und Peru werden nach den ersten 10.000 Kilometern eine Herausforderung, die nur schwer im Training zu simulieren ist“, hat Strasser Respekt davor, durchgehend auf einer Meereshöhe von 3.000 Metern zu fahren.
Logistische Herausforderung
Auf dem Weg zum Weltrekord begleiten ihn die vier Betreuer: Freundin Kerstin Quirchmayr, Kameramann Chris Wisser, Physiotherapeutin Viola Minixhofer und Übersetzerin Viktoria Klammerth, die sich rund um die Uhr um Michael Strasser kümmern werden. Bereits am Weg in Richtung Nord- und Südamerika befinden sich zwei der vier Begleitautos. Mit dabei ist wieder sein 22 Jahre alter Toyota, den Strasser bereits in Afrika verwendet hatte und ein Camper aus Österreich. Knapp ein Monat sind die Autos auf dem Wasserweg Richtung Cartagena für die Südhälfte unterwegs. Die Autos im Norden wurden bereits angekauft und warten auf den Start. Eine optimale Einrichtung der Gefährte ist äußerst wichtig, schließlich wird die gesamte Crew mit Michael auf vier Rädern schlafen.
Kilometer für den guten Zweck
Wie in Afrika wird Michael Strasser mit seinem Projekt die Spendentrommel rühren. Er hat aufgrund seiner an ALS erkrankten Mitbewohnerin Sarah, um die er sich 1,5 Jahren intensiv kümmert, einen direkten Bezug zur Amyotrophe Lateralsklerose-Erkrankung. Gemeinsam mit seinem Partner Ströck sollen für das Forum ALS, Verein für multiprofessionelle ALS-Hilfe, und die CFS Hilfe, Österreichische Gesellschaft für ME/CFS, gespendet werden. Die Spenden werden auf dem Vereinskonto von Racing4Charity gesammelt und nach dem Projekt verteilt. „Ich freue mich, dass die ersten 5.000 Kilometer um € 5.000,- bereits von der Firma Ströck gekauft worden sind“, ist ein guter Start für die Charity-Aktion von Michael Strasser gelungen. Im Webshop auf strassermichael.at können Kilometer für je € 1,- gekauft werden. Bis zum Start am 23. Juli 2018 warten auf Strasser und seinem Team jede Menge Arbeit. „Wenn ich am Start bin, wird ein großer Druck abfallen, dann vertraue ich auf meinen Körper und werde mit dem Ziel vor Augen, den Weltrekord von unter 100 Tagen, jeden Tag mein Bestes geben“, so Strasser abschließend.
Distanz: 23.000 Kilometer
Höhenmeter: 185.000 Höhenmeter
Aktueller Rekord: 99 Tage 12 h 56 min von Brite Dean Stott
Start: Prudhoe Bay/Alaska
Ziel: Ushuaia/Patagonien
Betreueranzahl: 4
Länder: 14
Grenzübergänge: 16
Bekannte Städte: Calgary, Denver, Mexico City, Santiago de Chile
Bekannte Gebirge: Rocky Mountains, Anden Gebirge
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