Triathlon1978 ging auf Hawaii der erste Ironman über die Bühne. Mehr als 30 Jahre später ist der Bewerb auf der Vulkaninsel ein Mythos.

Am Samstag (Start: 6.30 Uhr bzw. 7 Uhr Ortszeit - 18.30 Uhr bzw. 19 Uhr MEZ) ist es wieder soweit. Die Sportart ist noch jung, doch die Legendenbildung hat längst eingesetzt: Die heutige Ford Ironman-Weltmeisterschaft auf Hawaii gilt seit der ersten Auflage eines Ironman 1978 als ultimativer Test für Körper und Seele der Athleten.

Bier entschied erstes Ironman-Duell
Aus drei Bewerben, dem Waikiki Roughwater Swim (3,86 Kilometer), dem Around-Oahu Bike Race (185 Kilometer, auf 180 Kilometer gekürzt) und dem Honolulu-Marathon (42,195 Kilometer) formten lokale Sportler den ersten Wettbewerb, der in den
vergangenen 30 Jahren zum Mythos wurde. Der erste Sieger, der heutige Informatiker Gordon Haller, erreichte am 18. Februar 1978 nach 11 Stunden, 46 Minuten und 58 Sekunden das Ziel. Von 15 Startern überschritten zwölf die Ziellinie und durften sich „Ironman“ nennen. Teil der Legende: Der lange führende Ex-Soldat John Dunbar wurde von seiner Crew am Ende aus Mangel an anderen Getränken mit Bier versorgt, verlor deutlich an Tempo und musste Haller am Ende passieren lassen.

Der König ist tot, es lebe der König
Die Lücke, die der amtierende Weltmeister Chris McCormack (4. April 1974, Australien) hinterlässt, ist zweifelsohne groß. Der Australier will sich nach zwei WM-Titeln auf Hawaii (2007, 2010) auf die Olympischen Spiele 2012 in London konzentrieren, wechselt ganz auf die olympische Distanz und macht damit den Weg für einen neuen Champion frei. Der zweifache Champion Craig Alexander (22. Juni 1973, Australien), der sich 2008 und 2009 den Titel in Kona sicherte, wird derzeit als heiße Aktie gehandelt. Zuletzt holte sich Alexander am 11. September 2011 im US-Bundesstaat Nevada in 3 Stunden, 54 Minuten und 48 Sekunden den WM-Titel über die Ironman-70.3-Distanz und würde sich mit einem Sieg in Kona als erster Athlet überhaupt zum Weltmeister auf Halb- und Mitteldistanz küren: „Im letzten Jahr hatte ich kein schlechtes Rennen. Es war sogar ein gutes Rennen. Ich wurde eben von drei Jungs geschlagen, die ein noch besseres Rennen hatten.

Ein Raelert muss passen
Als Sieg-Anwärter gilt auch der Zweitplatzierte des Vorjahres, Andreas Raelert (11. August 1976, Deutschland), der mit 7 Stunden, 41 Minuten und 33 Sekunden den aktuellen Langdistanz-Weltrekord hält. Der zweifache Olympia-Teilnehmer aus Rostock siegte beim 2011 beim 70.3-Rennen auf Mallorca und qualifizierte sich trotz Verletzung beim Ironman Regensburg: „Ich habe jetzt sechs Ironman-Rennen hinter mir. Ich glaube,dass es der Willen ist, der unsere Träume in Erfüllung gehen lässt. Ich habe das Potenzial dieses Rennen einmal in meinem Leben zu gewinnen.“ Raelerts jüngerer Bruder Michael Raelert (29. August 1980, Deutschland), zweifacher Weltmeister über die 70.3-Distanz, musste verletzungsbedingt den Traum von Hawaii früh begraben und will sich weiter auf die Mitteldistanz konzentrieren. Sponsor K-Swiss hatte zuvor eine Prämie von einer Million US-Dollar ausgelobt, sollten die beiden Raelert-Brüder auf Hawaii die Plätze eins und zwei belegen.

Marino Vanhoenacker (19. Juli 1976, Belgien), der 2011 in Klagenfurt in 7 Stunden, 45 Minuten und 58 den bis dato gültigen offiziellen Ironman-Weltrekord aufstellte und 2010 auf Hawaii Platz drei erreichte, zählt weiter zum engsten Favoritenkreis und erreichte im Vorjahr Platz drei: „Nach dem Rekord in Klagenfurt habe ich mir ein Monat Auszeit gekommen. In Kona interessiert niemanden die Zeit, sondern nur die Platzierung.“

Wieviel Chrissie steckt in Chrissie?
Bei den Damen sind alle Augen auf Chrissie Wellington (18. Februar 1977, England) gerichtet. Die Ausnahmeathletin, die sich von 2007 bis 2009 jeweils den WM-Titel holte, sagte im Vorjahr krankheitsbedingt in letzter Minute ihren Start in Hawaii ab, eine Entscheidung, die sie „die schwerste meines Lebens“ nannte. Nach einem Jahr Hawaii-Pause wurde auch der diesjährigen Anlauf von einem Rückschlag überschattet: Ein schwerer Radunfall warf die Engländerin zurück. „Es wäre falsch zu glauben, dass der Unfall mich nicht beeinflusst. Ich bin gut in Form, aber die Folgewirkungen sind natürlich da.“ Vorjahressiegerin Mirinda Carfrae (26. März 1981, Australien) peilt allerdings die Titelverteidigung an: „Ich bin wirklich gut in Form, die Vorbereitung hat Spaß gemacht und jetzt freue ich mich auf das Rennen.“ Caroline Steffen (18. September 1978, Schweiz) unternimmt nach einem zweiten Platz im Vorjahr einen weiteren Anlauf auf den Hawaii-Gipfel. Die aktuelle Langdistanz-Europameisterin siegte bei den Titelkämpfen in Frankfurt mit einer beeindruckenden Radzeit von 4 Stunden, 51 Minuten und 7 Sekunden und einer Gesamtzeit von 9 Stunden, 12 Minuten und 13 Sekunden. „Die Strecke gefällt mir extrem. In Frankfurt habe ich unglaublich gefroren. Hier muss allerdings wirklich alles zusammenpassen, damit man gewinnen kann.“

One lonely Austrian
Mit Michael Weiss (17. Jänner 1981, Wien) steht ein einziger rot-weiß-roter Athlet im Profi-Starterfeld. Der Zweitplatzierte des Ironman Austria 2011 und erste Österreicher der einen Ironman-Bewerb (St. George, 2010) gewann, will sich im Starfeld der besten Ironman-Athleten der Welt etablieren. Im Vorjahr gelang „Wiki Miki“ in Kona ein 13. Platz. Besser sieht es bei den Age-Groupern aus: Insgesamt sind 29 Athletinnen und Athleten aus Österreich am Start.

Facts & Figures
Die Ford Ironman-Weltmeisterschaft startet am Samstag (8. Oktober 2011) um 6.30 hawaiianischen Ortszeit (18.30 Uhr MEZ) mit den Profis, die Age-Grouper starten mit 30 Minuten Verzögerung um 7 Uhr Ortszeit (19 Uhr MEZ). Am Start sind rund 1900 Athleten, darunter 69 Profis.


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