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Carbon-Laufschuhe sind die neue Wunderwaffe im Laufsport.

Marathon-Weltrekorde und Halbmarathon-Weltrekorde wurden in den letzten Jahren pulverisiert. Verantwortlich dafür waren wohl nicht nur die Athleten, sondern auch die Technologie.

Gewaltige Leistungssprünge durch Carbon-Laufschuhe

Denn alle Straßen-Weltrekorde, die in den letzten Jahren im Laufsport aufgestellt wurden, hatten eines gemeinsam: Die Athleten liefen mit Laufschuhen, die mit einer Carbonplatte in der Mittelsohle ausgestattet waren. So gelangen nicht nur Eliud Kipchoge und Brigid Kosgei neue Marathon-Weltrekorde, sondern auch Jacob Kiplimo und Letesenbet Gidey neue Halbmarathon-Weltrekorde.https://vg08.met.vgwort.de/na/befec6d06c674d14ac8cb4e25a74341a

Erster Boom im Jahr 2017

Seinen ersten großen Boom erlebten die Carbon-Laufschuhe im Jahr 2017. Damals wollte Marathon-Olympiasieger Eliud Kipchoge auf der Rennstrecke von Monza als erster Mensch der Welt den Marathon in unter zwei Stunden laufen. Unter nicht rekordtauglichen Bedingungen (wechselnde Tempomacher) verfehlte er dieses Vorhaben mit 2:00:25 Stunden nur sehr knapp. Im Mittelpunkt standen damals aber auch seine Schuhe. Die Nike Vaporfly 4%. Denn diese waren mit einer Carbonfaserplatte ausgestattet und sollen die Langstreckenläufer zu neuen Leistungssprüngen verhelfen.

Was dann passierte, war ein unglaublicher Boom. In den nächsten Jahren wurden mehrmals Weltrekorde gebrochen und das, obwohl die Pandemie sogar viele Wettkämpfe verhinderte. Innerhalb von etwas mehr als vier Jahren entwickelten sich die Bestzeiten im Straßenlauf in neue Sphären.


Entwicklung der Weltrekorde mit Carbon-Laufschuhen

Carbon-Laufschuhe: Marathon-Weltrekord Verbesserung

Marathon der Herren:

  • Zuvor: 2:02:57 Stunden - Dennis Kimetto (Kenia, 2014)
  • Danach: 2:01:39 Stunden - Eliud Kipchoge (Kenia, 2018)
  • Danach: 2:01:09 Stunden - Eliud Kipchoge (Kenia, 2022)
  • Inoffiziell (*): 2:00:25 Stunden - Eliud Kipchoge (Kenia, 2017)
  • Inoffiziell (*): 1:59:40 Stunden - Eliud Kipchoge (Kenia, 2019) - in der Grafik nicht mehr vermerkt

Verbesserung: 108 Sekunden (inoffiziell: 197 Sekunden)

* bei nicht weltrekordtauglichen Projekten

Marathon der Damen:

  • Zuvor: 2:15:25 Stunden- Paula Radcliffe (Großbritannien, 2003)
  • Danach: 2:14:04 Stunden - Brigid Kosgei (Kenia, 2019)

Verbesserung: 81 Sekunden

Bestzeit-Club mit 60 Trainingsplänen

Halbmarathon der Herren:

  • Zuvor: 00:58:23 Stunden - Zersenay Tadese (Eritrea, 2010)
  • Danach: 00:58:01 Stunden - Geoffrey Kamworor (Kenia, 2019)
  • Danach: 00:57:32 Stunden - Kibiwott Kandie (Kenia, 2020)
  • Danach: 00:57:31 Stunden - Jacob Kiplimo (Uganda, 2021) - in der Grafik nicht mehr vermerkt

Verbesserung: 52 Sekunden

Halbmarathon der Damen:

  • Zuvor: 01:04:51 Stunden - Joyciline Jepkosgei (Kenia, 2017)
  • Danach: 01:04:31 Stunden - Ababel Yeshaneh (Äthiopien, 2020)
  • Danach: 01:04:02 Stunden - Ruth Chepngetich (Kenia, 2021)
  • Danach: 01:03:43 Stunden - Yalemzerf Yehualaw (Äthiopien, 2021)
  • Danach: 01:02:52 Stunden - Letesenbet Gidey (Äthiopien, 2021)

Anmerkung: Der Rekord von Yehualaw wurde nachträglich für ungültig erklärt, da die Strecke nicht korrekt vermessen war.

Verbesserung: 119 Sekunden

Auch im 10-Kilometer-Straßenlauf gab es bei den Damen und bei den Herren gewaltige Leistungssprünge.

 

Besonders beeindruckend ist die eklatante Verbesserung beim Marathon-Weltrekord der Damen, der lange Zeit als unerreichbar galt. Auch der Halbmarathon-Weltrekord der Herren durch Zersenay Tadese hielt vor der Carbon-Technologie sehr lange. Einen riesigen Leistungssprung gab es zudem durch die unglaubliche Halbmarathon-Zeit von Letesenbet Gidey, die als erste Frau sowohl unter 64 als auch unter 63 Minuten blieb.

Die meisten Weltrekorde wurden innerhalb weniger Jahre um knapp 2 bis sogar etwas mehr als 3 Sekunden pro Kilometer verbessert. Das ist auch der Geschwindigkeitsvorteil, der durch diese Schuhe prognostiziert wird. Das heißt auch, weitere große Leistungssprünge sind ohne zusätzliche technologische Entwicklungen deutlich unwahrscheinlicher. Einzig bei den Damen gab es einen Ausreißer, wo der Halbmarathon-Weltrekord sogar um fast 6 Sekunden pro Kilometer gesteigert wurde.


Wieso machen Carbon-Laufschuhe schneller?

Eine steife Carbonplatte in der Zwischensohle des Laufschuhes soll die Energierückgewinnung bei jedem Schritt erhöhen. Das führt zu einer Verbesserung der Laufökonomie. Das heißt, der Läufer kann ein hohes Tempo mit weniger Energieaufwand laufen.

Diese Technologie soll die Laufleistung um 2 - 3 Sekunden pro Kilometer verbessern.

Es gibt aber auch einige Nachteile bei Carbon-Laufschuhen, wie etwa die Lebensdauer (ca. 250 - 300 Kilometer) und natürlich der hohe Preis. Genaueres dazu wird hier ausführlich erklärt:

Zum E-Book Trainingspläne für Läufer und Läuferinnen


Welche Carbon-Laufschuhe gibt es?

Carbon-Laufschuhe von Adidas, Nike, On, Brooks, New Balance, Asics und Saucony

Mittlerweile haben nahezu alle großen Hersteller zumindest ein Carbon-Modell in ihrem Sortiment. Anbei eine kurze Übersicht:

Carbon-Laufschuhe von Adidas

Carbon-Laufschuhe von Altra

Carbon-Laufschuhe von Asics

Carbon-Laufschuhe von Brooks

Carbon-Laufschuhe von Hoka One One

Carbon-Laufschuhe von New Balance

Carbon-Laufschuhe von Nike

Carbon-Laufschuhe von ON

Carbon-Laufschuhe von Puma

Carbon-Laufschuhe von Saucony

Weitere Carbon-Laufschuhe

  • Craft CTM Ultra Carbon
  • Mizuno Wave Rebellion (Glasfaser statt Carbon)
  • Mizuno Wave Rebellion Pro (Profi-Schuh)

5 Carbon-Laufschuhe genauer vorgestellt

Die besten Carbon-Laufschuhe

1) Adidas Adizero Adios Pro

Adidas Adizero Adios Pro 3

  • Auffälliges Merkmal des Adidas Adizero Adios Pro ist eine überdurchschnittlich harte Zwischensohle
  • Dadurch ist das Laufgefühl natürlicher, aber womöglicher der Komfort etwas reduziert
  • Mit 200 Euro im unteren Preisbereich der Carbon-Laufschuhe

Zum Adidas Adizero Adios Pro


2) Asics Metaspeed Sky

Asics Metaspeed Sky Carbon-Laufschuh

  • Nachfolger des Asics Metaracer
  • Sehr geringes Gewicht
  • Könnte womöglich gegenüber anderen Carbon-Laufschuhen aufgrund des geringen Gewichtes seine Vorteile über kürzere Distanzen ausspielen (5 km - Halbmarathon)
  • Mit 250 Euro deutlich teurer als der Metaracer (200 Euro)

Zum Asics Metaspeed Sky


3) Nike Air Zoom Alphafly Next%

Nike Air Zoom Alphafly Next%, Foto: Hersteller / Amazon

  • Eliud Kipchoge lief mit einem Prototypen des Alphafly Next als erster Mensch der Welt den Marathon in unter zwei Stunden
  • Aufgrund der harten Sohle aber nur für sehr gut trainierte Läufer geeignet
  • Mit 300 Euro der derzeit teuerste Carbon-Laufschuh

Zum Nike Air Zoom Alphafly Next%


4) ON Cloudboom Echo

ON Cloudboom Echo

  • Der erste Carbon-Laufschuh von ON
  • Im Gegensatz zu den anderen Carbonschuhen wirkt die Sohle flexibler bzw. weniger steif
  • Trotzdem ist das Laufgefühl sehr direkt und natürlich, sogar eine Spur direkter als vergleichbare Carbon-Modelle
  • Daher womöglich auch auf kürzeren Distanzen eine gute Wahl (5 km - Halbmarathon)

Zum ON-Cloudboom


5) Mizuno Wave Rebellion

Mizuno Wave Rebellion mit Glasfaser-Zwischensohle.

  • Setzt statt Carbon auf Glasfaser
  • Die wellenförmige Glasfaser-Zwischensohle soll den gleichen reaktiven Effekt wie eine Carbon-Zwischensohle vermitteln
  • Mit 200 Euro im untere Bereich der Carbonschuhe

Zum Mizuno Wave Rebellion

Anmerkung: Seit 2023 gibt es mit dem Mizuno Wave Rebellion Pro auch einen "echten" Carbon-Schuh von Mizuno.


Mit Klick auf "Weiter" kommst du zur Übersicht aller Carbon-Laufschuhe:

Kommentare

0
Student
Donnerstag, 19. Januar 2023 20:55
@Schladminger
Finde ich nicht. Ich bin Hobbyläufer, aber im vorderen Bereich des Feldes und konnte mit dem Carbon-Laufschuh meine Halbmarathon-Bestzeit steigern. Man spart sich da nicht viel, aber je nach Niveau 2 - 5 Sekunden pro Kilometer sind schon drinnen.
Für langsame Läufer sind die Schuhe aber definitiv nicht zu empfehlen. Das sehe ich auch so.
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0
Schladminger
Mittwoch, 18. Januar 2023 17:17
Für die meisten Hobbyläufer leider unbrauchbar und auch viel zu teuer.
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