Was kann so faszinierend daran sein, sich über eine kilometerlange Strecke im Matsch fortzubewegen, seine Knochen zu schinden und alle erdenklichen Muskeln des Körpers anzuspannen?
Spätestens im Frühjahr startet wieder die OCR Saison. Hierbei handelt es sich um Extrem-Hindernisläufe, bei denen die Teilnehmer ihren Inneren Schweinehund auf die wohl härteste Probe seines Lebens stellen.
Die Anzahl der Anbieter in diesem Bereich hat sich im Laufe der Jahre stark vergrößert. Neben Tough Mudder, Spartan Race und dem Fisherman’s Friend Strongman sind es auch immer wieder kleinere Rennen, die es schaffen, die Massen zu begeistern.
Doch wieso hat diese Art der sportlichen Massenbewegung eigentlich so viele Fans? Und was braucht es dazu, um auf der Strecke zu bestehen?
Ein ganz besonderes Gemeinschaftsgefühl
Wer sich mit den Teilnehmern der bekanntesten Obstacle Races unterhält, wird oft auf eine ganz besondere Art von Teamspirit aufmerksam gemacht. Je nach Zielsetzung helfen die Teilnehmer einander, die Hindernisse zu bewältigen und den Parcours zu meistern. Damit genau dieses „Wir-Gefühl“ jedoch nachhaltig unterstützt werden kann, braucht es natürlich die passenden Teammitglieder.
Auch wenn es durchaus möglich ist, allein zu starten, macht das Laufen in der Gruppe oft noch ein wenig mehr Spaß. Wer sich gegenseitig motiviert, gibt immerhin tendenziell seltener auf, oder?
Doch wo lassen sich die zukünftigen „Mitleidenden“ eigentlich am ehesten ausfindig machen? Grundlegend ist es immer von Vorteil, wenn sich nicht nur das Fitnesslevel, sondern auch die Interessensbereiche der Teammates auf einem ähnlichen Niveau befinden.
Zehn und mehr Kilometer können lang sein. Umso besser, jemanden an Bord zu wissen, der die gleichen Leidenschaften teilt.
Maximaler Spaß für die Zuschauer
Was wären Obstacle Races ohne ihre Zuschauer? Unter anderem das Küren der Erstplatzierten oder das Einteilen des Startfelds in Leistungsklassen haben für ein insgesamt schnelleres Bewältigen der Parcours geführt. So gibt es neben dem Eigenantrieb der Athleten noch einen zusätzlichen Anreiz zum finishen. Nichtsdestotrotz stellen sich viele Fans sicherlich die Frage: „Wo findet man den besten Wettbonus, um auf die Stars der Szene zu setzen?“. Immerhin haben sich schon viele Läufer hier einen Namen gemacht, weil sie es beispielsweise geschafft haben, in einem Jahr besonders viele Rennen zu absolvieren oder Rekordzeiten aufzustellen.
Leider ist der OCR Bereich mit Hinblick auf Sportwetten jedoch (noch?) nicht vertreten. Aufgrund des gesteigerten Interesses ist es jedoch sinnvoll, das Wettangebot der beliebten Seiten immer wieder auf entsprechende Veränderungen zu durchforsten. Die Nachfrage dürfte definitiv gegeben sein.
Neben dem Mitfiebern ist es für die Zuschauer jedoch die Freude am Anfeuern fremder Läufer, die dazu führt, dass stundenlang an der Strecke – ähnlich wie bei einem Marathon – ausgeharrt wird, bis es der bzw. die Letzte geschafft hat, die Ziellinie zu überqueren.
Lustige Kostüme und Sprüche
Viele Teams entscheiden sich im Zuge ihrer OCR Karriere nicht nur für lustige Teamnamen, sondern auch für die dazugehörigen Kostüme. Egal, ob als Superhelden oder im Ballettkostüm: mit Hilfe der besonderen Ideen der Teilnehmer wird jeder Lauf zu einem ganz speziellen Event fürs Auge.
Vor allem der Fisherman’s Friend Strongman Run ist berühmt für die ausgefallenen Looks seiner Teilnehmer. Doch auch andere Races haben hier viele Highlights parat.
Was jedoch für die Zuschauer witzig anzusehen ist, kann für den Läufer zu einer echten Qual werden. Denn: meist handelt es sich bei den lustigen Kostümen um Karnevalsoutfits, die nicht nur leicht – meist im Bereich der Nähte – zerreißen, sondern zudem schlecht trocknen.
Herausfordernde Hindernisse für (fast) jedes Fitnesslevel
Vor allem Menschen, die noch nie an einem der zahlreichen OCRs teilgenommen haben, sind der Meinung, ein extrem hohes Fitnesslevel gelte als absolute Grundvoraussetzung. Doch das stimmt nicht! Noch wichtiger als die Fähigkeit, kiloweise Gewichte schleppen zu können, ist der eiserne Wille. Der Wille, auch dann durchzuhalten, wenn Regen, kühle Temperaturen und Co. für schlechte Laune sorgen. Die Psyche spielt beim Bewältigen eines Extremhindernislaufs eine entscheidende Rolle und sollte niemals vernachlässigt werden.
Ob hierbei bei der Gefahr eines Aufgebens mit klassischen Mantras gearbeitet oder eher auf die anderen Teammitglieder als „Coaches“ gesetzt wird, ist sicherlich vom jeweiligen Typ abhängig. Fest steht: fast niemand bewältigt einen Kurs von 20 und mehr Kilometern ausschließlich mit guter Laune. Jedoch sind die entsprechenden Tiefs wichtig, um am Ende auch das Erfolgserlebnis genießen zu können.
Das besondere Gefühl, es geschafft zu haben
Keine Frage: das Passieren der Ziellinie ist ein unbeschreibliches Gefühl. Unabhängig davon, ob ein Lauf zum ersten oder zum hundertsten Mal bewältigt wurde: anhand des erleichterten Grinsens der Teilnehmer ist ersichtlich, dass die Wahrscheinlichkeit für weitere Läufe definitiv hoch ist.
Auch wenn Muskelkater, kleinere und (manchmal leider) größere Blessuren dafür sorgen werden, dass die Bewegungsfreiheit in den nächsten Tagen zu wünschen übrig lassen wird, überwiegt in der Regel der Stolz.
Erstaunlicherweise hält sich die durchschnittliche Anzahl der Verletzungen bei Obstacle Races im Rahmen. Unter anderem könnte dies am meist eher weichen Untergrund, den regelmäßigen Pausen beim Warten an den Hindernissen und der Tatsache liegen, dass der typische OCR Racer mittlerweile weiß, worauf er sich einlässt. Wie auch mit Hinblick auf einen Marathon zeigt sich, dass viele klassische Lauf-Probleme, wie zum Beispiel Zerrungen oder Umknicken, mit Hilfe der passenden Vorbereitung und entsprechendem Equipment in Form der richtigen Laufschuhe vermieden werden können.
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