Mosiako glänzt als Landesmeister, Xaba wiederholt Titelgewinn.
An einem wunderschönen Samstagmorgen wurden bei perfekten Laufbedingungen im Rahmen des NMB-Halbmarathons und den nationalen Südafrika-Meisterschaften sogleich mehrere Rekorde aufgestellt. Allen voran konnte nicht nur der Männersieger Thabang Mosiako (EP Athletics) durch sein überlegtes Rennen hervorstechen, ihm gelang außerdem ein neuer Streckenrekord mit 1:00:28 Std.(diesen hielt zuvor Stephen Mokoka mit 1:00:59 Std./2019), damit selbstverständlich auch eine neue PB.
Und auf Rang zwei in der Männerklasse folgte ein weiterer Rekord, nur Sekunden später stürmte Tebello Ramakongoana (Lesotho/und Durban-Marathonsieger 2023 mit 2:10) hinter Mosiako mit 1:00:34 Std. ins Ziel und verbesserte die Vorjahresleistung seines Landsmannes Nkhasi* (damals 1:01:01 Std) deutlich, damit neuer Landesrekord und persönliche Bestleistung. Eine stolze Leistung des Läufers aus dem "Kingdom in the Sky", der damit den Südafrikaner Precious Mashele (aktueller SA 10.000m Rekordhalter) auf Rang drei (1:00:42 Std.) verdrängte. Mashele war immerhin ehemaliger Gewinner des Halbmarathon-Events im Jahr 2021.
*Nkhasi wurde im diesjährigen Rennen "nur" 31. in 1:04:33 Std.
An der Spitze des Männerrennens lief der jetzt in Mandela Bay lebende Athlet Thabang Mosiako das Rennen seines Lebens. Im Endsprint gelang ihm ein perfektes Timing und er ging in der Weltklassezeit von 1:00:28 Std. als überlegener Sieger hervor. Damit überbot er seine persönliche Bestzeit, stellte außerdem einen neuen Streckenrekord auf. "Ich bin so aufgeregt und glücklich, aber vor allem muss ich mich bei Eastern Province Athletics, Nelson Mandela Bay, meinem Trainer, meinen Trainingspartnern und meinem Sponsor Nedbank bedanken, denn ohne sie wäre das alles nicht passiert", sagte ein begeisterter Mosiako. Sein Preisgeld für den 1. Rang belief sich auf 80.000 Rand.
Mosiako durchlief innerhalb der Spitzengruppe die 5-km-Marke in 14:47 min., bei 10km waren es 29:07 min. und km 15 erreichte er in 43:16 min. Erst in der allerletzten Phase des Rennens setzte er seinen Sprint an, der ihm den entscheidenden Vorsprung für den Sieg einbrachte. Seine Freude war überschwänglich (s. Foto), weshalb er auch betonte: "Ich habe für die Provinz gekämpft, und ich habe dafür gekämpft, dass die Stadt hier den Titel behält, deshalb freue ich mich über den Sieg und natürlich über den neuen Rekord."
Der Sieger scheint im Moment einen "guten Lauf" zu haben, verbesserte er doch bereits beim Absa 10km-Rennen seine PB auf 27:52 min.Jetzt gelang ihm noch eine deutlichere Steigerung von bisher 1:01:59 Std. auf die neue Rekordzeit von 1:00:28 Std., zudem mit dem SA-Halbmarathon-Titelgewinn.Er löste damit seinen Trainingspartner und vorjährigen Titel- und Rekordhalter Melikhaya Frans ab, der in diesem Rennen den 22.Rang in 1:03:43 Std. erreichte. Mosiako hat damit läuferisch eine gute Ausgangsbasis erlangt und will sich nun auf die Marathondistanz bei der WM in Budapest konzentrieren.
Die Strecke in Gqeberha ist sehr schnell, das zeigen auch die weiteren Leistungen.In der AK 40-49 sicherte sich Boy Soke mit 1:06:52 Std.(!) den Sieg und hatte dabei 1:13 min. Vorsprung auf seine Verfolger. Konkurrenzlos blieb in der AK 50-59 Johannes Kekana mit tollen 1:08:14 Std., ein phänomenales Ergebnis ! Er erreichte das Ziel noch deutlich vor den Frauen. Seine Zwischenzeiten weisen auf große Konstanz hin: 16:12 min, 32:15 min und 48:18 min - also, ein klarer 16er-Schnitt, Respekt!
Die Leistungsdichte im Männerfeld dürfte weltweit außergewöhnlich sein: 40 Läufer erreichten Zeiten unter 1:05 Std., 92 blieben gar unter 1:10 Std.!
Das Frauenrennen
Die Südafrikanerin Glenrose Xaba führte mutig das Feld an, ihr Tempo war hoch, was ihr auch über 15km eine neue PB einbrachte. Der weitere Verlauf lief auf einen Sprint von zwei Frauen hinaus, als Xaba kurz vor dem Ziel Pollock Beach gegen die Kenianerin Betty Chepkemoi antrat. Auf diesem letzten Kilometer hatte die Kenia-Läuferin, die auf dem Papier die schnellste Frau im Feld war, dann doch den entscheidenden Vorteil und überquerte als Siegerin die Ziellinie in 1:08:33 Std., knapp vor einer sich wacker schlagenden Xaba (1:08:36 Std.), die neue PB lief und zum dritten Mal den SA-Titel errang. Bekelech Wariyo (Nedbank/Ethiopien) wurde dann Dritte in 1:09:03 Std., während die auf Rang 6 einlaufende Blandina (Mokulubete) Makatisi (Lesotho) mit einer Bestzeit von 1:09:44 Std.ebenfalls einen neuen Landesrekord aufstellte. Sie war bereits Dritte beim TO-Rennen im Halbmarathon in Kapstadt mit 1:16:14 Std. Siegerin Chepkemoi sagte:"Ich bin mit meinem Sieg heute zufrieden, weil ich einige Zeit verletzungsbedingt ausgefallen bin.Der heutige Sieg zeigt also, dass ich zurückkomme."
Die Siegerin Xaba freute sich über die Verteidigung ihres nationalen Titels."Ich bin sehr zufrieden und immer noch ein wenig geschockt darüber, wie ich heute gelaufen bin, "sagte sie. "Ich denke, Gqeberha ist definitiv meine zweite Heimat, denn wenn ich hier bin, laufe ich immer gut."
Das Hauptziel von Glenrose Xaba war, eine Zeit um 1:09 Std. zu erreichen, um sich damit für einen Platz bei der WM in Budapest zu empfehlen. Das dürfte gelungen sein.
Auch die Triathletin Emma Pallant, bereits Halbmarathon-Siegerin des TO-Marathons im April mit 1:14:17 Std. mit 5 Sekunden Vorsprung vor Bekelech Wariyo (!), scheint ihr Ziel erreicht zu haben. Sie wurde im heutigen Rennen 11. mit neuer PB von 1:11:35 Std.
Eine herausragende Position erreichte Hanlie Botha in der AK 40-49 Jahre, sie finishte als Erste in 1:17:45 Std., mit fast 8 Minuten Vorsprung auf die Zweitplatzierte in der AK.
Insgesamt blieben 7 Frauen unter 1:10 Std., 13 liefen schneller als 1:15 Std. und 18 unterboten die 1:20 Std.-Grenze. Ein beeindruckendes Frauen-Ergebnis.
Fazit
Die Veranstaltung mit der superschnellen Strecke scheint weltmeisterliche Voraussetzungen zu haben, eine noch höhere Konzentration von leistungsstarken Teilnehmern im Elitebereich dürfte schon im Folgejahr zu phantastischen Resultaten führen, zumal der Wettergott fast immer mitzuspielen scheint...
Der Rennleiter Michael Mbambani äußerte sich dann auch folgendermaßen: "Nächstes Jahr ist unsere 10.Ausgabe der Veranstaltung und wir werden größer sein als je zuvor!"
Und NMB-Stadtrat Bassie Kamana ergänzte dazu: "Man kann mit Sicherheit sagen, dass Nelson Mandela Bay die Heimat des Laufens im Land ist und wir unübertroffen sind."
Deshalb, auf ein neues und noch größeres Lauffest in 2024 !
Alle Fotos: Richard Pearce
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