Diskuswerfer Lukas Weißhaidinger feierte bei den Leichtathletik-Europameisterschaften 2018 in Berlin den bis dato größten Erfolg in seiner Karriere.
Der Oberösterreicher belegte in einem spannenden Diskuswurf-Finale den dritten Platz. Weißhaidinger musste sich nur dem Schweden Daniel Stahl und dem Litauer Andrius Gudzius geschlagen geben.
Nachdem Weißhaidinger am Vortag als Elfter mit viel Mühle die Finalqualifikation der besten 12 schaffte, konnte sich der Oberösterreicher im Finale sukzessive steigern.
Krimi um Gold und Bronze
Der 26-Jährige startete gut in das Finale und lag nach dem ersten Wurf mit 63,05 Metern auf Rang 3. In den folgenden zwei Versuchen konnte er sich allerdings nicht steigern. Doch der zwischenzeitliche 7. Platz reichte für die Top 8 und drei weitere Versuche. Mit 63,98 Metern übernahm Weißhaidinger zwischenzeitlich den 3. Platz. Doch ausgerechnet Diskuswurf-Legende Robert Harting konterte und schob sich mit 64,33 Metern auf den Bronze-Rang vor. Nach vier Durchgängen waren Gudzius und Stahl mit Würfen über 67 Metern bereits davon gezogen. Im 5. Wurf konterte aber Weißhaidinger gegen Altmeister Harting, der in Berlin seinen letzten Karriere-Wettkampf absolvierte. Mit 65,14 Metern war nun der Österreicher wieder auf Platz 3. Harting konnte sich mit seinen letzten zwei Würfen nicht mehr steigern und fiel sogar auf Rang 6 zurück. Weißhaidingers 65,14 Meter reichten zu Platz 3.
Im Kampf um Gold lag der Schwede Daniel Stahl mit 68,23 Metern bis zum letzten Durchgang in Front. Doch der Litauer Andrius Gudzius sicherte sich mit 68,46 Metern im letzten Versuch doch noch Gold.
Die Bronze-Medaille von Weißhaidinger ist erst die zweite Herren-Medaille eines Österreichers in der Geschichte von Freiluft-Europameisterschaften.
"Wach auf jetzt"
„Es ist unglaublich jetzt dazustehen mit der ersten Medaille. Wie ich angefangen habe war das mein großes Ziel und ich bin jetzt mal unglaublich glücklich und möchte jeden Moment genießen. Mit den 63 Metern zu Beginn ist es schon mal besser gegangen als gestern. Beim Ersten riskiert man unterbewusst nicht ganz so viel und darum ist es ganz schwierig, gut zu werfen. Dann habe ich leider Probleme bekommen. Ich war schon vorbereitet, hatte den Diskus schon in der Hand und warum auch immer, wurde der Ring gesperrt. Da wurde der normale Ablauf unterbrochen und in den 2-3 Minuten Unterbrechung war es schwierig die Spannung hoch zu halten. Nach dem dritten Versuch hat Gregor gemeint: 'Wach auf jetzt, du musst was machen'. Der vierte, fünfte und sechste Versuch sind richtig gut gelaufen und ich konnte voll attackieren und die Medaille holen. 65 Meter ist eine richtige gute Weite, eben eine Medaillenweite. Das war ein geiler Wurf. Im Sechsten hatte ich dann extrem zittrige Beine, weil ich wusste ich habe bereits die Medaille. Gerd Kanter und Robert Harting beim letzten internationalen Meeting geschlagen zu haben, ist eine spezielle Auszeichnung. Da fühlt man sich nochmal ein bisschen mehr geehrt. Das Publikum war richtig fair und es waren so viele Leute da, auch aus Österreich. Das war so ein geiles Gefühl. Danke an Trainer Gregor Högler, der das ganze Jahr für mich da ist und heute wieder mal die richtigen Worte gefunden hat. Die Medaille gehört genauso ihm, wie mir.“
Endstand Diskuswurf
- Andrius Gudziu (Litauen / 68,46 Meter)
- Daniel Stahl (Schweden / 68,23 Meter)
- Lukas Weißhaidinger (Österreich / 65,14 Meter)
- Simon Pettersson (Schweden / 64,55 Meter)
- Gerd Kanter (Estland / 64,34 Meter)
- Robert Harting (Deutschland / 63,38 Meter)
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