Ivona Dadic hat bei den Leichtatheltik-Europameisterschaften 2018 in Berlin einen Österreichischen Rekord im Siebenkampf aufgestellt, aber trotzdem eine Medaille knapp verpasst.
Dadic verbesserte in einem hochklassigen Mehrkampf ihren eigenen Österreichischen Rekord von 6.417 Punkte auf 6.552 Punkte. Doch für eine Medaille reichte es nicht.
Das lag vor allem an der unglaublich starken Konkurrenz um Siegerin Nafissatou Thiam (Belgien), der Britin Katarina Johnson-Thompson und der Deutschen Carolin Schäfer.
Vorentscheidung im Speerwurf
Dadic beendete den gestrigen ersten Tag nach vier von sieben Disziplinen auf Rang 4 (mehr dazu hier). Der Rückstand auf Bronze betrug aber nur zwei Punkte. Nachdem die Oberösterreicherin im Weitsprung auf 6,35 Meter kam, verbesserte sie sich auf den Bronze-Rang. Doch während Dadic im Speerwurf mit 47,42 Metern etwas unter ihren Erwartungen blieb, gelang Kontrahentin Carolin Schäfer mit 53,73 Metern eine persönliche Bestleistung.
Schäfer ließ nichts mehr anbrennen
Vor dem abschließenden 800-Meterlauf lag Dadic auf Rang 5. Auf die Drittplatzierte Schäfer fehlten ihr 89 Punkte, die Belgierin Nafissatou Thiam und die Britin Johnson-Thompson waren außer Reichweite. Um über die zwei Stadionrunden noch an Schäfer vorbeiziehen zu können, hätte die 24-Jährige sechseinhalb Sekunden schneller laufen müssen.
Trotz Rekord keine Medaille
Für Dadic reichte es trotz Österreichischen Rekords nicht zu einer Medaille. Über die 800 Meter nahm sie Schäfer zwar einige Sekunden ab, aber zu wenig um im Gesamtklassement noch an ihr vorbeizuziehen. Die hatte mit 6.602 Punkten genau 50 Zähler Vorsprung auf Dadic. Für die Österreicherin hätte es die fünfte internationale Medaille seit 2015 werden können. 2015 wurde sie U23-Europameisterin, 2016 holte sie bei den Freiluft-Europameisterschaften in Amsterdam Bronze, 2017 bei der Hallen-EM sogar Silber. Dieses Jahr wurde sie bei den Hallen-Weltmeisterschaften hinter Johnson-Thompson Vize-Weltmeisterin.
"Im ersten Moment nach den 800 Metern war die Enttäuschung da, keine Medaille geholt zu haben, aber im Endeffekt kann ich mehr als zufrieden sein. Ich habe meinen österreichischen Rekord verbessert, eine Medaille ist sich dieses Mal leider nicht ausgegangen. Ich bin vorne angekommen und werde einfach weiter dranbleiben und mir das in Zukunft nicht mehr so leicht nehmen lassen. Ich hatte Mehrkämpfe wo mich der Wurf gerettet hat, diesmal hat er mich vielleicht ein paar Punkte gekostet. Es sind alle Disziplinen noch ausbaufähig, ich muss überall noch ein bisschen konstanter werden," so Dadic
Thiam nicht zu schlagen
Gold holte sich erwartungsgemäß die Belgierin Thiam (6.816 Punkte), die nun nicht nur amtierende Weltmeisterin und Olympiasiegerin ist, sondern auch Europameisterin. Hallen-Weltmeisterin Katarina Johnson-Thompson sicherte sich den Silberrang vor Carolin Schäfer.
Bestleistung auch für Preiner
Neben Dadic schlugen sich auch die zwei weiteren Österreicherinnen im Siebenkampf beachtlich. Verena Preiner verbesserte ihre persönliche Bestleistung um 29 Zähler auf 6.337 Punkte. Damit belegte sie in der Endwertung den hervorragenden 8. Platz.
Lagger mit beachtlichem EM-Debüt
Die erst 18-Jährige Sarah Lagger belegte bei ihrer EM-Premiere den 14. Platz. Mit 6.058 Punkten blieb sie doch etwas unter ihrer persönlichen Bestleistung von 6.225 Punkten, die sie erst vor zwei Monaten bei dem Gewinn des Junioren-Vizeweltmeistertitels aufgestellt hatte.
Endstand - Siebenkampf Frauen
- 1. Nafissatou Thiam (Belgien / 6816)
- 2. Katarina Johnson-Thompson (Großbritannien / 6759)
- 3. Carolin Schäfer (Deutschland / 6602)
- 4. Ivona Dadic (Österreich / 6552)
weiters:
- 8. Verena Preiner (Österreich / 6.337)
- 14. Sarah Lagger (Österreich / 6.225)
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