Heute Sonntag stand in Hamburg ganz eindeutig der Triathlon in Mittelpunkt.
Denn am 29. Juli 2018 waren wieder über 2.2600 Triathleten und Triathletinnen beim IRONMAN Hamburg am Start.
Beim Langdistanz-Klassiker mussten die Sportler 3,9 Kilometer Schwimmen, 180,2 Kilometer Radfahren und im Anschluss einen Marathon über 42,195 Kilometer laufen. Der Startschuss hätte bereits um 06:00 Uhr morgens beim Jungfernstieg erfolgen sollen. Doch das Schwimmen musste wenige Tage vor dem Termin gecancelt werden. Grund ist die Blaualgenkonzentration in der Alster. Stattdessen wird das Rennen um eine Stunde nach hinten verlegt und die 3,9 Kilometer Schwimmen durch eine 6 Kilometer Laufrunde ersetzt. Das heißt der heurige Ironman bestand aus sechs Kilometer laufen, 180 Kilometer Radfahren und 42,195 Kilometer laufen. In Summe müssen die Athleten über 48 Kilometer laufen.
Erster Ironman nach Genickbruch
Für das Comeback des Jahres sorgte hingegen der Brite Tim Don. Er gab in Hamburg sein Comeback nach seinem Horrorunfall im Oktober 2017, wo er sich bei einem Vorbereitungstraining für den IRONMAN auf Hawaii das Genick brach. Nach dem Unfall entschied er sich gegen eine Operation und für eine Halofixateur - einem Gestell das mit Schrauben den Kopf fixiert. Nachdem das Gestellt im Jänner entfernt wurde, trat er im April beim Boston-Marathon an, wo er mit starken 2:49 Stunden beeindruckte. Kurze Zeit später jubelte er bereits über den Sieg beim IRONMAN 70.3 in Costa Rica. Im Mai 2017 sorgte Don erstmals für große Furore, als er einen neuen IRONMAN-Weltrekord aufstellte. In Hamburg waren natürlich alle Augen auf den Briten gerichtet.
Zu den Topfavoriten bei den Herren zählten Vorjahressieger James Cunnama, Horst Reichel, Michael Ralaert und Bart Aernouts. Bei den Damen war mit Daniela Sämmler ebenfalls die Titelverteidigerin statt. Heiße Siegeskandidatinnen waren zudem Sonja Tajsich und Laura Philipp.
Belgisch-Australische Siege beim IRONMAN Hamburg
Am Ende durfte Bart Aernouts seinen ersten Triumph in Hamburg feiern: Der Belgier sicherte sich den ersten Platz in einem attraktiven Wettkampf vor seinem britischen Kontrahenten Joe Skipper und dem Vorjahressieger, dem Südafrikaner James Cunnama. Nach der ersten 6km Laufrunde hatte sich ein enges Feld in der Wechselzone gebildet, bei dem Lokalmatador Michael Raelert als erster Athlet auf die Radstrecke gehen konnte. Nach der Radrunde entzerrte das Feld sich ein wenig und Cunnama und Aernouts konnten sich als erste Athleten auf die Laufstrecke begeben. Bis kurz vor Ende der ersten Hälfte des Marathon belegten beide Athleten die ersten beiden Plätze, ehe Skipper von hinten aufholte und sich auf den zweiten Platz setze. Diese Reihenfolge sollte sich bis ins Ziel festigen. Aernouts gewann somit den als Duathlon ausgetragenen IRONMAN Hamburg in 07:05:26. Franz Loeschke konnte sich als Gesamt-Fünfter und schnellster Deutscher den DTU-Meistertitel auf der Langdistanz sichern. Der genesene Tim Don (GBR), der sich auf seine erste Langdistanz nach seinem Genickbruch begab, erreichte das Ziel auf dem Rathausmarkt als neunter - und brach im Anschluss in Freudentränen aus.
Bei den Damen gewann Sarah Crowley (AUS) in 08:08:21 vor der neuen deutschen Meisterin auf der Langdistanz Katharina Grothmann. Den verbliebenen Podiumsplatz konnte die Dänin Maja Stage Nielsen erobern.
Björn Steinmetz, Managing Director IRONMAN Germany, zog ein positives Fazit: „Ich ziehe meinen Hut vor den Leistungen der Athleten trotz der kurzfristigen Änderung auf den Duathlon. Für uns als Team ist es eine Ehre, so ein Rennen in einer solchen Stadt ausrichten zu dürfen. Es war ein toller Wettbewerb für Athleten und Zuschauer. Unser besonderer Dank gilt den tausenden freiwilligen Helfern sowie der Stadt. Das Rennen war erneut eine starke Visitenkarte für die Stadt und so etwas motiviert ungemein für die dritte Ausgabe am 28. Juli 2019, dann wieder im gewohnten Format.“
Kommentare zum Artikel
Alle Kommentare und Meinungen zu diesem Beitrag