Für die 12. Ausgabe des Marathons in der Hauptstadt von Katar am 16. Februar melde ich mich wohlweislich bereits im November 2023 an.
Voriges Jahr habe ich die Anmeldefrist verpasst, meine Anfrage wegen einer Nachmeldung vor Ort blieb unbeantwortet. Dank der langen Öffnungszeit von offiziell 6:45 Stunden sollte ein weiterer Länderpunkt gesichert sein.
Aber es kommt ja oft anders als man denkt – nach einer Gelbfieberimpfung Ende Januar , die ich für eine Südamerika-Marathontour im März, ganz konkret nur für Surinam, benötige, werde ich krank. Die Ärztin vom Tropeninstitut hat so nebenbei erwähnt, dass 10 Prozent der Geimpften nachher grippeähnliche Symptome verspüren. Es sei auch schon vorgekommen, dass bei Älteren Herzversagen eintritt. Bei mir löst die kostenpflichtige Immunisierung mit Eintrag in den Impfpass (90 Euro) eine Bronchitis aus, die wenige Tage vor dem Abflug nach Doha immer noch akut ist (trotz Antibiotika).
Meine Reisevorbereitungen beschränken sich nicht nur auf Doha, geplant sind insgesamt drei Läufe. Danach möchte ich in Moshi beim Kilimandscharo Marathon am 24.Februar antreten und am 2. März in Kuwait. Eine Woche vor dem Abflug mach Doha kommt aus Kuwait die mittlerweile 3. Verschiebung bzw. Absage binnen eines halben Jahres. Kurios ist, dass dort nur der Marathon gecancelt wurde, die Läufe über die kürzeren Distanzen sollen hingegen termingerecht stattfinden. So muss ich meine Flüge umbuchen bzw. stornieren. Und parallel dazu meine Südamerika-Reise unter Dach und Fach bringen.
Abreise nach Doha am 14. Februar
Ich habe oft bekundet, dass ich ein Fan von Emirates bin, bald soll der A380 Airbus wieder in Wien landen. Doch diesmal hat die Konkurrenz Qatar Airways nicht nur eine Tages-Direktverbindung von Doha nach Kilimandscharo (Emirates nur mit Umsteigen in Daressalam in eine regionale Fluglinie), sondern ist bei den Tickets auch preislich deutlich günstiger. So komme ich zu meinem ersten Flugerlebnis mit der nationalen Airline des Königreiches Katar mit dem einprägsamen Logo am Leitwerk der Maschinen, das einen Spießbock, eine Wüstenantilope, darstellt. Der eingesetzte Airbus A350-200 benötigt 5 Stunden von Wien nach Doha, Dubai ist nur 500 km Luftlinie vom Hamad International Airport entfernt, aber schon in einer anderen Zeitzone.
Ich betrete Katar bzw. Doha nicht das erste Mal, allerdings bisher nur bei Stopps mit Kreuzfahrtschiffen. Der Airbus ist in der Economy Class vollbesetzt, als wir um 22 Uhr 45 ankommen, strömen an die 150 Passagiere zum Transfer-Terminal, nur zwei junge, elegant gekleidete Frauen und ich gehen in die Gegenrichtung zum Ankunftsbereich (Arrival). Die Passkontrolle geht zügig vor sich, der Beamte fragt nach meiner Unterkunft. Ich habe 3 Nächte im Mövenpick Hotel gebucht. Das ist unweit vom Souq Waqif und dem Nationalen Museum von Qatar.
Doha hat drei Metrolinien, mit der roten kommt man direkt in die City. Die Standard-Tageskarte, die zur Nutzung aller Metros, auch der als grün und gelb gekennzeichneten Verbindungen verwendet werden kann, kostet nur 8 Riyal (1 Euro = 3,92 Katar-Riyal). Bis Mitternacht verkehren die Züge. Ich steige beim Knotenpunkt Msheireb aus und nehme ein Taxi zum Hotel – in der Nacht eine vollbepackte Tasche auf Rollen durch die Gegend zu ziehen ist meine Sache (jetzt im Alter, seit Jänner 70) nicht mehr. Mit der Wahl des Hotels bin ich zufrieden, Komfort und das Frühstück sind ok. Doch es sollte doch nicht alles so glatt gehen.
Spaziergang entlang der Corniche am nächsten Tag
Die Startnummernausgabe findet in der Nähe des Sheraton Hotels am oberen Ende der sieben Kilometer langen Promenade am Ufer des Arabischen Golfs statt. Ab 14 Uhr kann man sich dort einfinden, steht im downloadbaren Prospekt wie überhaupt die Angaben zum gesamten Drum-Herum des Marathons präzise und informativ sind. Die gesamte Corniche hinaufzuwandern erscheint mir zu strapaziös, weil ich meine beiden lädierten Knie und die Füße so gut und oft wie möglich schone – besonders vor einer größeren Belastung wie einen Marathon. Ich trainiere nie Laufen, sondern fahre nur mehr Rad und gehe ins Fitnessstudio. Einen Marathon wieder unter 6 Stunden zu schaffen ist in den letzten zwei Jahren meine bescheidene Ambition geblieben. Das klingt total unsportlich und ist es leider auch. Aber ich bin im Country Club nicht der/die Einzige, die mit Happy (Speed)Walking irgendwie ihre läuferischen Ziele erreichen wollen.
Ich nehme die rote Metro und steige bei der Station Corniche aus. Hier am Meer befinden sich Rad- und Spazierwege, aber einen Zugang zum Wasser, etwa einen Strand oder eine Badegelegenheit findet man nicht. Wer Dubai gewohnt ist (wie ich) und sich dort am öffentlichen Jumeirah Beach wohl fühlt, verkommt in Doha. Daher habe ich vor meinem Abflug nach Kilimandscharo 5 Nächte im Al Barsha Viertel gebucht, im Courtyard Marriot nahe der Mall of the Emirates wie schon im Oktober 2023. Mit dem Bus 81 kommt man zum Burj Khalifa, der Strand dort ist inzwischen toll ausgebaut worden.
Doha ist sehr weitläufig, Ziyad Rahim (Z-Adventures), der im Oktober die Zentralasien Marathontour organisiert hat, lebt und arbeitet hier. Er ist wie ich Mitglied beim Country Club und ein erfolgreicher Läufer mit einigen Weltrekorden, die im Guinness Buch eingetragen sind. Er veranstaltet regelmäßig lokale Rennen in Doha, die bestens angenommen werden.
Zu meiner Linken erkennt man mit freiem Auge diverse öffentliche pompöse Gebäude wie das Verteidigungs- und Gesundheitsministerium. In Richtung der Metrostation West Bay sieht man die Pavillons der Expo Doha 2023, wo dzt. immer noch Veranstaltungen stattfinden. Die Skulptur Dugong (Seekuh) wurde von Jeff Koons 2022 im Al Masrah Park errichtet. Diese prähistorischen Tiere sind vom Aussterben bedroht.
Wer aus dem europäischen Winter kommt, der heuer bei uns in Wien bisher erträglich war, spürt dennoch die aufkommende Hitze, die sich zu Mittag jäh einstellt. 30 Grad C auch morgen beim Marathon werden die Leistung drücken.
Als ich in die Nähe des Sheraton Hotels komme, erblicke ich eine kleine Zeltstadt. Ich wähne mich am Ziel᷊, doch Irrtum: Eine maritime Großveranstaltung scheint zeitgleich stattzufinden. Man teilt mir mit, dass unweit dahinter im Hotel Park die Lokation sei, was den Marathon betrifft. Obwohl die Ausgabe der Startnummern erst ab 14 Uhr beginnen soll, erhalte ich diese mit einem Funktionsshirt mit dem Logo des Hauptsponsors der Ooredoo Bank.
Alles scheint in bester Ordnung zu sein, ich spaziere zur nahen Metro hinüber᷊, schaue beim Carrefour vorbei, um noch einige Lebensmittel zu kaufen. Von der Station DECC fahre ich mit der roten Linie bis Msheireb und wechsle in die gelbe Metro. Das Hotel Mövenpick befindet sich nahe der Station National Museum. Der Portier erwähnt so nebenbei, dass morgen die Metro erst wieder ab 14 Uhr in Betrieb und zudem die gesamte Corniche ab Mitternacht für den Verkehr gesperrt sei.
Was bedeutet das (nicht nur für mich), sondern für viele Läufer, die nicht nahe genug beim Start ein Quartier haben? Sie müssen erst einmal pünktlich dorthin kommen. Mit einem Taxi z.B., das nur auf Umwegen zum Start kommt – das schafft nur ein kundiger Fahrer. Ich fange an zu grübeln, was ist, wenn das Taxi, das das Hotel für mich geordert hat, erst gar nicht kommt – das ist mir 2017 in Neu Delhi beim Marathon so passiert.
Ich muss die Sache selbst in die Hand nehmen, daher entschließe ich mich, die gesamte Corniche vom nahen Flaggenplatz, eine Touristenattraktion in Doha – 119 Flaggen sind ausgestellt, darunter auch die österreichische – in schnellerem Gehtempo hinaufzugehen. Da sind sieben Kilometer. Ich veranschlage 1:10 bis 1:15 h dafür.
Das alles, falls das Taxi nicht kommt und ich bis zum Start gehen müsste. Ich brauche dann doch fast 1 h 20 Minuten. Zurück geht`s erneut mit der roten Metro. Die Füße schmerzen, aber ich kann nun das Taxi zeitlich so bestellen, dass ich 2 Stunden Gehzeit einkalkuliere. Der Portier verrechnet mir 90 Riyal, ich soll im Voraus zahlen, dann könne ich unbesorgt sein, er kenne den Fahrer, er werde da sein.
Das Abendessen nehme ich im Mövenpick ein, beim Buffet lasse ich den Tag ausklingen, der ruhig begonnen hat und dann hektisch wurde. Leider habe ich die Distanzen zum Start völlig unterschätzt, auf der Grafik im Infoheft sind keine Entfernungen angegeben. Sonst hätte ich das Hotel direkt beim Start gebucht.
Mein erster Marathon im Jahr 2024 – gerade noch ins Ziel geschafft
Ich bestelle bereits für 3:30 Uhr ein Frühstück ins Zimmer und für 4:15 dann das Taxi. Der Fahrer ist überpünktlich. Allerdings zeigt sich bald, wie schwer es heute ist, auf den gesperrten Zufahrtsstraßen voranzukommen. Der Fahrer beklagt sich bei mir, dass das Navi sich nicht „auskennt“, er brauche sonst nur 10 Minuten bis zum Sheraton bzw. der Metro-Station DEEC, aber heute komme er nicht voran. Irgendwie schafft er es dann doch, gegen 5 Uhr bin ich nahe beim Start. Viele andere haben so wie ich gedacht und sind lieber viel früher als dann zu spät vor Ort.
Es hat noch um diese Zeit schon mehr als 20 Grad C, voriges Jahr beim Dubai Marathon war es erträglich, aber als die Sonne rauskam, fühlte ich es sich an wie ein Keulenschlag, der einen trifft.
Auch einige Clubkollegen trudeln ein, ich sehe Klaus Egedesoe aus Dänemark, der wie ich beim Nairobi Marathon am 29.Okt. dabei war und nun zusammen mit Deborah Lazerson, Parvaneh Moayedi, Sally Shreeves und einigen anderen eine von Mirko Leffler organisierte Marathontour mitmacht, die die Gruppe weiter nach Bahrain, in den Oman und bis nach Erbil im Irak führen wird. Die Läufe im Oman und Bahrain habe ich schon vor einigen Jahren absolviert, Erbil wäre gewiss interessant, aber der Kilimandscharo Marathon hat gewiss mehr Flair. Allen Kollegen geht es vornehmlich um Länderpunkte. Marathongruppenreisen unter Einhaltung verbindlicher Regeln, die mit denen von Laufclubs bezüglich Anrechnung konform gehen, nehmen mehr Bezug auf das Leistungsniveau und eröffnen auch langsamen Läufern/Walkern (also älteren Semestern), die es nicht lassen können, die Option zu finishen.
Die Nacht macht bald dem neuen Tag Platz. Aber für meine in die Jahre gekommene Panasonic Lumix, eig. eine Ersatzdigicam mit geringer Lichtstärke, ist es immer noch zu dunkel. Die Canon G9X ist leider wieder ausgefallen, die Kamera saugt den Akku auch im ausgeschalteten Modus binnen Stunden über Nacht leer. Nach der Rückkehr werde ich mir eine Olympus TG 6 oder 7 anschaffen.
Der Start beginnt pünktlich. Während Klaus davonzieht, orientiere ich mich an Deborah und Parvaneh, die ein rasantes Gehtempo mit ca. 8:30 min/km vorlegen. Beide sind echte Powerwalker, mit denen ich nur im Laufschritt mithalten kann. So kommt es, dass ich noch vor der Wende beim MIA Park – wo sich das Museum für islamische Kunst befindet, zurückfalle. Der Wind bremst mich bei 192 cm Körpergröße, während die beiden Frauen mit knapp über 160 cm doch weniger Widerstand bieten. Beim Beirut Marathon 2018 etwa bewegte sich Deborah mit Toshinori Watanabe, Clubmitglied aus Japan, der auch hier am Start ist, gleichauf voran, aber bereits nach 10 km waren beide um gut 2 km hinter mir. So ändert sich das Leistungsniveau mit dem Alter.
Für die 5 km benötige ich 43 Minuten laut meiner Garmin. Nach der Wende dreht der Kurs, es geht in einer Schleife zum Souq Waqif, den man mit der gelben Metro erreichen kann. Auf der anderen Straßenseite erblicke ich die Spitzengruppe. Eine Frau, die mir nachgekommen ist, macht ein Handyphoto. Hinter mir sind nach knapp 10 km noch einige Dutzend Läufer, darunter auch Toshinori, der in der Countryclubwertung mit dzt. 86 Ländern um einen Zähler vor mir liegt. Wenn wir beide finishen, wird die Reihung unverändert bleiben.
Gut, dass das Rennen noch vor Sonnenaufgang begonnen hat, in 2 Stunden wird sie rauskommen und von so manchem alles abverlangen. Es geht ca. 200 m auf einer Tartanbahn ähnlichen Nebenstraße durch den Al Bidda Park in Richtung Al Masrah und weiter zum Baukomplex des Doha Hauptpostamtes. Auf der gegenüberliegenden Seite sichte ich all die Voranliegenden, darunter auch Klaus Egedesoe und Mirko Leffler, deren Vorsprung nach dem Zehner (1:23 h auf meiner Uhr) einen Kilometer auf mich beträgt. Ich winke hinüber, an ein Einholen zu denken wäre pure Anmaßung meinerseits.
Bisher hat es an den Labestellen nur Wasser in kleinen Flaschen gegeben, mal sehen, ob die Organisation auch feste Nahrung oder Gels anbieten wird. Katar ist ein reiches Ölland, die Ooredoo Bank sicher finanziell gut abgesichert. Aber vielleicht würden Bananen und Orangen bei 30 Grad C wegen der Hitze faulen, verpackte Gels wohl eher nicht.
Ich sehe unter den Nachzüglern, zu denen ich ja auch gehöre, nun erstmals den bald 75-Jährigen Toshinori, der alles dransetzen will, um doch noch den Hunderter – 100 Marathonländer – zu schaffen. Möge ihm dies auch gelingen, was sein Lebensalter betrifft.
Inzwischen, um 7 Uhr 35, sind zumindest 500, vielleicht sogar 1000 Halbmarathonläufer gestartet. Die meisten tragen das Kurzarmshirt in rot, das nach meinen Begriffen vom Material her die Wärme speichert, mit einem Singlet vermeide ich einen Hitzestau. Daher ist mein Shirt für den Tag danach reserviert, ich werde es beim Frühstück tragen.
Der Kurs geht nun auf derselben Nebenstraße wieder zurück und führt beim Souq Waqif Park in die Corniche. Während ich für 15 km bereits über 2 Stunden (9:00 min/km)unterwegs bin, ertönt das Warnsignal: die Spitzenläufer sind auf dem Weg ins Ziel. Einige Schnappschüsse sollten gelingen, wenn der langsame Auslöser meiner Digicam es zulässt. Das Fotomotiv der Seekuh habe ich ja schon gestern gesichtet, heute beim Marathon kommen wir wieder an ihr vorbei.
Ich werde nun laufend im Pulk von den hinten nachströmenden Halbmarathonis überholt, sie alle eilen ins Ziel. Die Marathonstarter wenden knapp vor 21,1 km. Ein Ordner schimpft, als die Zuschauer die Stelle einfach verstellen, sodass ich warten muss, bis ich durchkomme. Nun geht es für mich nach 3:10 h bisheriger „Laufzeit“ in die zweite Runde. Die Marathondistanz kommt mir heute viel länger vor als sonst. Auf der Strecke befinden sich nun auch die 5 km Läufer, die vielfach nur gehen, dies langsamer als ich.
In ca. 500 Meter Entfernung erkenne ich Deborah und Parvaneeh. Es könnte mir gelingen, sie vielleicht einzuholen. Die zweite Runde verläuft weitgehend gleich mit der ersten, nur bei den Wenden werden einige Hundert Meter eingespart, ansonsten führt der Kurs wieder zum MIA Park, dann erneut in einer Schleife vorbei am Souq Waqif nach Norden.
Als wir dann wenden, und es das vierte Mal auf der flachen Strecke mit einem perfekten Untergrund nach Süden geht, wird es mühsam (für mich). Die 25 km erreiche ich erst nach ca. 3:40 Stunden, die 30 km Marke fast eine Stunde später. Werden sich 6:45 Stunden noch ausgehen, solange ist der Marathon laut Ankündigung offen?
Deborah und Parvaneeh sind nun in meiner Reichweite, ich hole sie ein. Wir reden über ihre Pläne, wenn es mit den 4 Läufen klappt, wird Debbie noch heuer ihre 100 Marathonländer geschafft haben. Dann aber ziehen beide wieder an. Ich kann nicht mithalten, ihr Gehtempo ist mit 8:30 min/km einfach zu hoch. Toshinori und andere liegen weit hinter mir, ein Kilometer in der Endphase eines Marathons bedeutet 10-12 Minuten. Das kann dann knapp werden. Die Hitze ist da, ich bin froh, wieder eine Laufkappe mitgenommen zu haben. Endlich komme ich zum letzten Abschnitt, der Marathonkurs dreht beim MIA Park wieder, auf der Corniche geht es die letzten Kilometer hinauf ins Ziel. Es sind nur mehr wenige unterwegs, ich kann einige überholen, die kraftlos dahintaumeln, aber auch ich kämpfe um jeden Meter. Einsatzfahrzeuge kommen hinten nach. Wird man mich zum Einsteigen überreden wollen? Nein, man fragt nur, wie ich mich fühle. Ich schaffe es bis ins Ziel, man ist schon am Abbauen, aber die Zeitnehmung läuft. Mit 6:56:03 (Startnummer 654) beende ich den Marathon.
Leider sind alle Medaillen aufgebraucht, ich borge mir eine für ein Belegfoto aus, man verspricht welche nach zu produzieren und diese dann an die Wohnadresse im Ausland zu schicken. Bald darauf kommen die Einsatzfahrzeuge, die etliche Läufer aufgelesen haben. Ich setze mich zu Parvaneeh an einen Tisch, der Chef vom Catering Team hat sie eingeladen. Sie wiederum alle vom CC, die sie zu Gesicht bekommt. Das Buffetessen ist super. Toller Ausklang. Auch als ich dann am nächsten Tag die Ergebnisse überfliege, hat man auch alle Läufer über 7 Stunden ins Klassement aufgenommen. Toshinori hat sich mit 7:27:49 den Länderpunkt (so wie auch ich) redlich verdient. Debbie und Parvaneeh haben mir 8 Minuten „abgenommen“.
Kurzes Fazit
Wer im europäischen Winter unter besten Bedingungen einen Marathon laufen will, der ist gut beraten, wenn er in Doha oder bspw. auch in Dubai startet. Setzt man 4:20 bis 4:45 h als durchschnittliche Finisherzeit an, die ich früheren Jahren bei den vielen wöchentlich absolvierten Läufen immer vor Augen hatte, dann ist man schon im Ziel, wenn die Sonne rauskommt. Der flache Kurs in Doha ist definitiv bestzeitentauglich, das belegen auch die Ergebnisse der afrikanischen Spitzenläufer. Das Preis-/Leistungsverhältnis passt, geringes Startgeld (etwa im Vergleich zu Dubai, wo Mika-Timing 150 Euro verlangte) und dazu ein Funktionsshirt in bester Qualität. Und den Organisatoren ist ein Lob auszusprechen, perfekte Straßensperren, auch die Wasservorräte gingen nie aus. Ich möchte aber ergänzen, dass ich persönlich wegen dem Länderpunkt dank der garantierten langen Öffnungszeit dorthin geflogen bin.
Sieger bei den Herren:
1.Solomon Mutai (Uganda) – 02:12:48
2.Awet Habte (Erithrea) – 02:13:00
3.Mesfin Negus (Äthiopien) – 02:13:12
Wertung bei den Frauen:
1.Valary Jemeli (Kenia) – 02:23:38
2.Joan Kipyatich (Kenia) – 02:23:45
3.Rediet Daniel Molla (Äthiopien) – 02:26:2
500 Finisher beim Marathon
Weitere Fotos und Ergebnisse vom Doha Marathon
Fotos: © Anton Reiter
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