Ergebnisse UTMB 2023 [+ Fotos]

Über 10.000 Läufer waren in dieser Woche beim wichtigsten Traillauf der Welt am Start: Dem UTMB Mont Blanc 2023.

Auf acht verschiedenen Distanzen kämpften die besten Trailläufer der Welt um den begehrten Titel beim Ultra Trail du Mont Blanc. Die Königsdisziplin war selbstverständlich der 100 Meilenlauf, wo die Athleten eine gesamte Runde um den höchsten Berg der Alpen liefen.

Fast 10.000 Höhenmeter und mehr als 170 Kilometer

Die Strecke beim UTMB 100M ist mit 171 Kilometern und 9.963 Metern ohnehin einer der anspruchsvollsten Trail-Routen der Welt. Von Chamonix aus liefen die Sportler eine gesamte Runde um den Mont Blanc. Mehrmals erreichten die Teilnehmer eine Höhe von weit über 2.000 Metern.

Insgesamt hatten die Athleten 46 Stunden und 30 Minuten Zeit, diese Distanz erfolgreich zurückzulegen.

Kräftemessen der Superstars

Kein Problem mit dem Zeitlimit hatten natürlich die besten Trailläufer der Welt. Denn die Topstars benötigen für die Runde um den Mont Blanc nur rund 20 Stunden. Titelverteidiger war niemand Geringerer als Kilian Jornet Burgada. Die spanische Trailrun-Legende setzte sich im vergangenen Jahr in einem unfassbar spannenden und hochklassigen Rennen mit neuem Kursrekord nach 19:49 Stunden hauchdünn gegen Mathieau Blanchard durch. Der Lokalmatador aus Frankreich hatte nur rund fünf Minuten Rückstand und knackte ebenfalls die 20-Stunden-Marke.

Wenn wir schon beim Rückblick auf das vergangene Jahr sind, müssen wir natürlich auch die Titelverteidigerin erwähnen. Die kommt aus den USA und nennt sich Katie Schiede. Die US-Athletin war 2022 die einzige Läuferin, die die 24-Stunden-Marke knackte. Sie gewann damals überlegen mit mehr als einer Stunde Vorsprung.

Großartiges Programm

Da über 100 Meilen und fast 10.000 Höhenmeter natürlich alles andere als ein Kindergeburtstag sind, gab es beim UTMB 2023 natürlich wie gewohnt auch zahlreiche weitere Bewerbe, darunter den 100 Kilometer langen CCC zwischen Courmayeur und Chamonix oder den 50 Kilometer langen OCC mit Start in Orsieres. Hinzu kamen fünf weitere Bewerbe.

Historische US-Dominanz

Eine historische Leistung! Erstmals in der Geschichte sicherte sich ein US-amerikanisches Doppel, bestehend aus Courtney DAUWALTER und Jim WALMSLEY, den Sieg beim UTMB Mont-Blanc.

Unter dem ikonischen Zielbogen in Chamonix brachen Freudentränen aus, als der amerikanische Läufer Jim WALMSLEY (USA - UTMB Index 934) nach 19 Stunden, 37 Minuten und 43 Sekunden triumphierte. Das Publikum und seine Familie, die extra aus den Vereinigten Staaten angereist waren, jubelten ihm zu. Dies war Jims fünfte Teilnahme am UTMB, und endlich erreichte er die höchste Stufe des Podiums. Ein Lebenstraum ging für ihn in Erfüllung, nachdem er vor zwei Jahren beschlossen hatte, in die Region Beaufortain zu ziehen, um dort intensiver zu trainieren, die örtlichen Pfade zu erkunden und die Besonderheiten dieses legendären Rennens zu verstehen. Die harte Arbeit und die Opfer zahlten sich aus, als Jim WALMSLEY als erster Amerikaner in der Männerkategorie den UTMB gewann, das nun das allererste UTMB World Series Finale ist.

Der Sieg von Jim Walmsley begann nach einem Start bei Sonnenuntergang in den Straßen von Chamonix, wo die Spitzenfahrer schnell die Kontrolle über das Rennen übernahmen. Nach dem Anstieg zum Col de la Croix du Bonhomme lagen drei an der Spitze: Tom EVANS (GBR - UTMB Index 916), Zach MILLER (USA - UTMB Index 878) und natürlich Jim WALMSLEY.

Hinter Courmayeur, gegen 2 Uhr morgens, übernahm der Amerikaner die Führung, nur gefolgt von seinem Landsmann Zach MILLER. Die beiden Läufer trennten sich erst am Col de la Forclaz, kurz vor 10 Uhr, als Jims Endbeschleunigung MILLER zum Aufgeben zwang; WALMSLEY erreichte die Verpflegungsstation in Vallorcine mit einem Vorsprung von 15 Minuten: von da an sah er seinen Gegner nie wieder.

Der Amerikaner Zach MILLER hielt den zweiten Platz bis ins Ziel und überquerte den Bogen mit seiner typischen Geschwindigkeit in einer Zeit von 19:58:58. Während des Rennens kämpften fünf Franzosen um den dritten Platz, und am Ende war es Germain GRANGIER (FRA - UTMB Index 888), der seine Kräfte besser einteilte und in 20h10'52'' ins Ziel kam.

Das Frauen-Rennen

Bei den Frauen waren alle Augen auf die US-Eliteläuferin Courtney DAUWALTER (UTMB Index 850) gerichtet, die ein zweigeteiltes Rennen lief. Nach einem guten Start hatte sie mit einigen Problemen zu kämpfen, die ihre Energie und Fitness auf die Probe stellten. Aber sie gab nicht auf und kam mehr oder weniger gut voran, einschließlich des schwierigen Anstiegs zur Versorgungsstation La Flégère. Nach 23h29'14'' gewann die Amerikanerin ihren dritten Titel beim UTMB und erzielte damit den ersten amerikanischen Doppelsieg in der Geschichte des Rennens. Und ein historischer Hattrick: der Hardrock 100 Endurance Run 2023 (Streckenrekord), der Western States Endurance Run 2023 (Streckenrekord) und der UTMB 2023.

Im Kielwasser der Dauwalterin startete Katharina HARTMUTH (GER - UTMB Index 759) etwas vorsichtiger und lief ein Rennen in ihrem eigenen Tempo. Die Langstrecken-Weltmeisterin von 2023 kletterte im Laufe des Rennens immer weiter nach oben und lag auf den letzten 30 Kilometern an zweiter Stelle. Mit einem guten Tempo konnte sie diese Position halten und überquerte die Ziellinie in einer Zeit von 24:10:52 Minuten.

Ein großer Kampf um den dritten Platz fand am Ende des Rennens zwischen der Französin Blandine L'HIRONDEL (UTMB Index 809) und Fuzhao XIANG (CHI - UTMB Index 762) statt. Blandine L'HIRONDEL, zweifache Trailrunning-Weltmeisterin 2019 und 2022, lag lange Zeit auf Platz zwei der Gesamtwertung, musste aber nach Champex einen herben Rückschlag hinnehmen. Bei diesem UTMB 2023, bei dem sie zum ersten Mal die 100 m in Angriff nahm, fand sie nach Vallorcine wieder zu alter Stärke zurück und schaffte es, auf den letzten Kilometern wieder auf das Podium zu klettern und wurde in 24:22:50 Stunden Dritte hinter der Chinesin Fuzhao XIANG.

Ergebnisse Ultra Trail du Mont Blanc 2023 - Herren

Ergebnisse UTMB 2023 - Damen

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Fotos: © UTMB, Paul Brechu, Franck Oddoux