Am Samstag sicherten sich der Deutsche Benedikt Hoffmann und die Appenzellerin Nicole Signer den Sieg im Diamond Run, der als Königsdistanz bei den Davos X-Trails gilt.
In dem fast 2000 Teilnehmer umfassenden Feld befanden sich mehrere Medaillengewinner von internationalen Großereignissen.
Deutliche Steigerung
"Wir sind auf dem richtigen Weg", strahlte Projektleiterin Monja Keusen nach der stimmungsvollen zweiten Austragung der Davos X-Trails. Insgesamt nahmen 1998 Sportler aus 32 Ländern an dem Laufevent in der höchstgelegenen Stadt Europas teil, einschließlich der Kinder, die ihren Wettkampf am Vortag absolvierten. Im Vergleich zur Premiere im Vorjahr bedeutete dies eine Steigerung von etwa 20 Prozent. "Angesichts der Schwierigkeiten ähnlicher Veranstaltungen, zumindest das Vor-Corona-Niveau zu erreichen, dürfen wir mit diesem Zuwachs mehr als zufrieden sein", erklärte Monja Keusen.
Starke Leistungen
Unter den Läufern, die eine der vier Distanzen mit Bravour bewältigten, gab es ebenfalls Grund zur Freude. Egal, ob es sich um den für die Shaftesbury Barnet Harriers startenden Schweizer Jake Shelley handelte, der den Bronze Run als schnellster Teilnehmer in rund 30 Minuten abschloss, oder um diejenigen, die im Diamond Run knapp 14 Stunden benötigten. Ein Beispiel dafür ist Helma Lehmann aus Berlin, die im Bronze Run 2:30:06 Stunden unterwegs war. Die 9,3 Kilometer mit jeweils 163 Höhen- und Gefällemetern bewältigte sie - in Begleitung ihres Mannes Wolf-Dieter Lehmann und zweier weiterer Personen - mit einem Rollator, da sie seit einer Corona-Erkrankung auf dieses Hilfsmittel angewiesen ist.
Olympiasiegerin
Der Name Helma Lehmann ist nicht nur deshalb erwähnenswert. Die exakt 70-Jährige wurde 1976 im Rudern Olympiasiegerin mit dem Achter. Doch sie war nicht die einzige Teilnehmerin mit international herausragenden Erfolgen. Dario Cologna darf stolz vier Olympia-Goldmedaillen sein Eigen nennen. Der ehemalige Weltklasse-Langläufer beendete den vom Schweden David Nilsson in der bemerkenswerten Zeit von 1:32:10 Stunden gewonnenen Silver Run (23,6 Kilometer, +631/-279 Meter) als Dritter.
Weitere Stars
In Davos waren weitere Athleten gestartet, die zu den absoluten Spitzenklasse gehören, auch über den Trail-Sport hinaus. Judith Wyder, früher mehrfache WM-Medaillengewinnerin im Orientierungslauf und derzeit Vize-Weltmeisterin im Trailrunning, gewann den Bronze Run in beeindruckenden 36:45 Minuten. Melanie Maurer, zweifache Duathlon-Weltmeisterin 2022, entschied den Silver Run in 1:45:06 Stunden für sich.
Viele Sieger
Die Leistungen der Teilnehmer auf den beiden kürzeren Distanzen sollen keineswegs geschmälert werden. Besonders hervorzuheben sind die Finisher des Gold Run und vor allem des Diamond Run. Über die Pässe Scaletta und Sertig - mit 2739 Metern der Höhepunkt der Davos X-Trails - legten sie 42,7 bzw. 67,6 Kilometer zurück, wobei jeweils 1424 bzw. 2644 Meter auf- und abwärts zu bewältigen waren.
Als klare Sieger des Gold Run durften sich der Bulgare Shaban Mustafa (3:18:00) und die in Chamonix, Frankreich, lebende Südafrikanerin Toni Mccann (3:44:31) feiern lassen. Beeindruckende Leistungen auf dieser Distanz erzielten auch die Italienerin Ivana Iozzia und die 50-jährige Einheimische Jasmin Nunige, die das Frauenpodest in dieser Reihenfolge komplettierten. Jasmin Nunige hatte sich drei Tage vor dem Rennen für eine Teilnahme am Diamond Run entschieden, wechselte aber unterwegs regelkonform auf den Gold Run. "Der Kopf und die Beine wollten nicht", erklärte sie den Streckenwechsel.
Weltrekordhalter triumphiert
Die sportlich wertvollsten Resultate bei den Davos X-Trails erzielten Benedikt Hoffmann (5:49:34) und die Appenzellerin Nicole Signer (8:21:14), die unangefochten im Diamond Run triumphierten. Der Deutsche bildete lange Zeit zusammen mit dem Vorjahressieger Stephan Wenk - der Zürcher wurde am Ende Zweiter - und dem schließlich drittplatzierten Italiener Davide Cheraz das Führungstrio.
Benedikt Hoffmann war sich seines Sieges sicher, er ist Inhaber eines Weltrekordes (im Juli 2020 lief er einen Marathon auf dem Laufband mit zehnprozentiger Steigung in 3:50:55 Stunden) und baute auf den verbleibenden 28 Kilometern seinen Vorsprung kontinuierlich auf 11:31 Minuten aus. Ein ähnlich großer Abstand trennte Nicole Signer von der Westschweizerin Sophie Andrey, die den zweiten Platz belegte. Dritte wurde die Italienerin Basilia Förster.
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